Aufstand gegen Stuttgart 21 (31.7.2010, 1:30 Uhr nachts)

Mittlerweile sind mehr als 2.000 Menschen mitten in der Nacht in Stuttgart auf den Beinen. Die wichtigsten Straßen in der Innenstadt sind blockiert, der Hauptbahnhof ist von Demonstrant/ innen umstellt. Heute Abend begann die Polizei das Gelände um den Nordflügel des Hauptbahnhofes abzusperren. Eine Baufirma stellte Absperrgitter von ca. 2m Höhe auf und verrammelte das Gelände. Abrissbagger wurden aufgefahren.

Buchbesprechung: Gangsterwirtschaft

Ein neues Buch von Jürgen Roth

Wieder hat Jürgen Roth ein spannendes Buch veröffentlicht. Schon 2007 besprachen wir von ihm  Anklage unerwünscht – Korruption und Willkür in der deutschen Justiz". Diesmal beschäftigt sich Roth mit der Verschmelzung der legalen kapitalistischen Profitwirtschaft mit diversen kriminellen Clans wie der Mafia.

In Europa und in der ganzen Welt weigern sich die Arbeiter, die Jugend und die Völker, die Krise des kapitalistischen Systems zu bezahlen

Kommunique marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen, die sich im Juni 2010 in Paris versammelten
In Europa wurde das griechische Volk das erste Opfer dieser Offensive von sehr großer Tragweite, die im Zusammenspiel von Europäischer Kommission und dem FMI durchgeführt wird, was sich in einem Mega-Sparplan, der die Staatsschuld verringern sollte, ausdrückte.
Innerhalb weniger Wochen überboten sich die rechten und sozialliberalen Regierungen in Spar-Paketen, die sie den Staatsbudgets aufzwingen wollten; sie belaufen sich auf Hunderte von Milliarden und sparen kein Land aus.

Spontane Straßenbesetzung bei 35. Montagsdemonstration gegen Stuttgart 21

Normalerweise kommen zu den Montagsdemos gegen Stuttgart 21 1-2.000 Menschen. Diese Woche, am 19.7., waren jedoch rund 5.000 bis 6.000 gekommen. Der Grund: Nach dem Protestival am 10.7. mit rund 20.000 Teilnehmer/innen hatte die Bahn angekündigt, ab 1. August den Nordflügel des denkmalgeschützten Stuttgarter Hauptbahnhofes abzureißen und damit gegen den Massenprotest unabänderliche Tatsachen zu schaffen.

Höhere Zuwendungen für Europa-Parlament

Korrespondenz: Im Europaparlament ist eine Erhöhung der monatlichen Sekretariatszulage beschlossen worden. Zukünftig sind ab 1. Juni 19.040 Euro, 1500 Euro mehr als bisher dafür vorgesehen. Kaum ist die Erhöhung vom Ministerrat gebilligt worden, da forderten die Abgeordneten des Europaparlaments eine weitere Aufstockung um nochmals 1500 Euro. Die ständige Erhöhung der Haushaltskosten dieses Parlaments verwundert wohl kaum noch jemanden. Doch die Begründung für die Erhöhung der Sekretariatszulage ist dennoch allemal erwähnenswert. Das Parlament begründet nämlich die Erhöhung mit der anwachsenden Arbeit, die der reaktionäre Vertrag von Lissabon schafft!

Deutsche Bahn AG: GDL und Transnet vor Arbeitskampf

Korrespondenz: In ihrem Selbstverständnis sehen sich die meisten Unternehmen in Deutschland als sozial und großzügig gegenüber ihren Mitarbeitern an. So auch die Deutsche Bahn AG. Die Deutsche Bahn, so ein Bahnsprecher, steht für angemessene Sozialstandards.“ (SZ v. 18.06.10) Schließlich wolle man den Wettbewerb mit angemessenen Sozialstandards gewinnen, so der Bahnsprecher weiter.

Buchbesprechung: Martin Suter, Der Koch

Maravan, ein 33jähriger tamilischer Asylbewerber arbeitet als Hilfskraft in einem Züricher Sternelokal. Es wäre nicht so qualvoll für ihn, wenn er nicht selbst ein genialer Koch wäre. Schon als Kind war er fasziniert von der Kochkunst seiner Tante Nangay, bei der er nach der Ermordung seiner Eltern unterkam. Er half ihr nach der Flucht nach Jaffna, einfache Gerichte herzustellen, die seine Geschwister auf dem Markt verkauften aber auch geheimnisvolle Spezialgerichte für eine auf Diskretion bedachte Kundschaft, in der Regel Ehepaare mit großem Altersunterschied. Noch heute erinnert der Duft von Curryblättern und Zimt ihn an seine Kindheit bei der alten Frau. Sie ist inzwischen schwer erkrankt und um ihr zu helfen, nimmt er viel auf sich.