Buchbesprechung „Nebensache Mensch“: Im Rausch der Zahlen

Das im Mai 2003 erschienene Buch von Prof. Rainer Roth „Nebensache
Mensch – Arbeitslosigkeit in Deutschland“
ist derzeit unter Linken ein Topseller
und bekommt von allen Seiten Lob. Die UZ, die Zeitung der DKP, veröffentlichte
am 3. Oktober 2003 auf einer ganzen Seite Auszüge aus dem letzten Kapitel des
Buches und empfahl es drei Wochen später in einem theoretischen
Grundsatzartikel noch einmal ihren Lesern. Darin heißt es: „Das Buch von
Rainer Roth gehört in die Bibliothek jedes Gewerkschafters, jedes
klassenbewussten Arbeiters, jedes Sozialisten oder Kommunisten.“
Der eher
trotzkistisch orientierte „Express – Zeitung für Betriebs- und sozialistische
Gewerkschaftsarbeit“
lobte das Buch als „ein antikapitalistisches
Lesebuch, das es in sich hat
“. Das „labournet.de“ schrieb dazu: „Es
(wird) bereits vielfach als ‚Standardwerk’ bezeichnet – und dies zu Recht.“

Die neueste Ausgabe der KAZ (Kommunistische Arbeiterzeitung) lobt das Buch auf
1,5 Seiten. Grund genug, sich das Buch einmal gründlich anzuschauen.

Metall-Tarifrunde 2004 vorbereiten! Ein Kollege berichtet

In der IG Metall wird die nächste Metall-Tarifrunde 2004 schon
diskutiert. Am 22.10.03 fand in Stuttgart eine Funktionärskonferenz der
IGM statt. Der 2. Bevollmächtigte der IGM in Stuttgart, Hans Bauer,
schlug vor, dass sich die Forderung zwischen 3,5-4,5% bewegen sollte.
Er wies Kritik zurück, die Abschlüsse der letzten Jahre seien zu
niedrig gewesen.

Schlafhorst/Autocoro/Saurer-Konzern: Das ist ein Testlauf für die Angriffe auf Betriebsräte und Tarifautonomie!

Die im Artikel „Das Kapital wird immer Dreister…“ geschilderten
Vorgänge bei Autocoro/Schlafhorst kann man gar nicht ernst genug
nehmen. Es ist allerdings nicht der erste betriebliche Angriff auf die
Gewerkschafts- und Betriebsratsrechte.

Bei Autocoro aber ist die Dreistigkeit, mit der sogar die Zustimmung
einer Belegschaft zu einem Arbeitsplatzabbau erpresst wird, bestechend,
zugleich aber auch die Parallele zu den von der CDU/FDP-Opposition
lancierten Angriffen auf die Tarifautonomie.

Siemens entlässt seine Kinder – die Antwort: NCI

Kurz die Daten: Ende August 2002 sprach der Personalchef von
Siemens-ICN (München, Hofmannstraße) davon, dass 2300 von 6700
Beschäftigten bis zum Ende der bayerischen Ferien ihren Arbeitsplatz
aufgegeben haben müssen. Nach einer Betriebsvereinbarung im Oktober
2002 dürfen „nur“ noch 1100 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen
werden.
Aktualisiert am 5.5.05