Bereits letzte Woche haben die Delegierten der Verwaltungsstelle
Stuttgart einstimmig gegen den bei Siemens abgeschlossenen
Ergänzungstarifvertrag mit unbezahlter Mehrarbeit und Lohnabbau von ca.
30% protestiert. Wir dokumentieren die Resolution:
Betrieb
Teilsieg der Saurer-Belegschaften und Betriebsräte
In Nr. 5 der „Arbeit Zukunft“ (Nov. 2003) berichteten wir über den
Angriff des Saurer-Managements auf die Belegschaft des Standorts
Mönchengladbach des Saurer-Konzerns. Der Schweizer Saurer-Konzern hat
in Deutschland neun Standorte, an denen Textilmaschinen und Komponenten
für diese Maschinen hergestellt werden. Saurer hat aber auch je ein
Werk in Tschechien und in China.
Umweltschutz: Eigentümer der Peene-Werft droht mit Schließung
Das Kapital nutzt rücksichtslos seine Stärke, um seine
Profitinteressen durchzusetzen. Ein neues Beispiel dafür ist
die Drohung des Eigentümers der Peene-Werft in Wolgast, diese zu
schließen, wenn weiterhin Umweltschutzmaßnahmen in der Region Peene
aufrecht erhalten werden. Umweltschutz ist ihm zu teuer und schmälert
seinen Profit. Eine Schließung der Werft, die mit 750 Beschäftigten
größter Arbeitgeber in der Region ist, würde die Arbeitslosigkeit mit
einem Schlag mehr als verdoppeln – auf dann ca. 30%.
Industrie und Handwerk bieten 30.000 Ausbildungsplätze an
Was über viele Jahre nicht ging,
soll nun angeblich gehen: Industrie und Handwerk bieten 30.000
Ausbildungsplätze an, um eine Ausbildungsplatzabgabe zu verhindern.
Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) Luwig
Georg Braun und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks, Dieter Phillip ergriffen Anfang Juni diese Initiative. Sie
wollen verhindern, dass Betriebe zahlen müssen, wenn sie nicht
ausbilden.
Korrespondenz: „Die bayerische Staatsregierung steht zu ihren Beamten“
Mit solchen Sprüchen hat die CSU vor den letzten Landtagswahlen versucht, sich bei den Beamten beliebt zu machen.
Staat macht den Vorreiter: Stoiber führt die 42-Stundenwoche ein
Das Land Bayern macht Gebrauch von dem „Sonderstatus“, den die Beamten
nach deutschem Beamtenrecht „genießen“: Ab 1. September müssen die
bayerischen Beamten 42 Stunden arbeiten. Das hat der „Dienstherr“
Stoiber angeordnet – und fertig! Andere Bundesländer werden sicherlich
folgen.
Metalltarifrunde 2004: Angriff auf die 35-Stundenwoche pariert, aber: Das Eis wird immer dünner!
Zehntausende von Gewerkschafter/innen bundesweit beteiligten sich in
der diesjährigen Tarifrunde der IG Metall an den Warnstreiks und
Demonstrationen. Überall gingen Kolleg/innen unter Parolen wie “Hände
Weg von der 35 Stundenwoche!”, “Keine unbezahlte Arbeit!”, “Unbezahlte
Arbeit ist Diebstahl!” und ähnliches auf Straßen und Plätze! Bei Bosch
in Leinfelden trafen sich 5500 Boschler aus vielen Betrieben, um den
Leinfeldener Boschler/innen ihre Solidarität gegen den unverschämten
Angriff der Konzernführung zu erweisen. Bosch fordert bekanntlich die
unbezahlte Einführung der 40-Stundenwoche! (Vgl. Artikel in AZ Nr
1/2004 bzw. www.arbeit-zukunft.,de)
Mannesmann-Prozess: Zwickel in der Zwickmühle
Schon mehrmals haben wir über den Mannesmann-Prozess
berichtet. Anfang 2000 hatte der Aufsichtsrat von Mannesmann, in dem der
ehemalige IGM-Vorsitzende Zwickel zusammen mit Deutsche Bank Chef Ackermann
sitzt, beschlossen, dem Vorstandsvorsitzenden Esser ein paar Millionen
Abfindung rechtswidrig zuzuschieben.
Neues von Schlafhorst, Mönchengladbach: Skandalöse Kündigung
Bereits in drei Artikel hat „Arbeit Zukunft“ über Schlafhorst,
Mönchengladbach berichtet. Dort sollen die Löhne drastisch gekürzt und
die Arbeitszeiten verlängert werden. Nun wurde der Betriebsrat Peter
Stollenwerk entlassen, weil er gegen diese Angriffe aufgetreten ist.
Bosch Chef Fehrenbach fordert 40-Stundenwoche! Bosch-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau!
Bosch-Chef Franz Fehrenbach drückt in der November-Nummer des
„Bosch-Zünder“, der „Zeitung für die Mitarbeiter der Bosch-Gruppe“,
direkt auf die Tränendrüsen. Das Interview lässt er übertiteln: „Große
Sorge um Arbeitsplätze in deutschen Werken“. Dann kommt er zur Sache,
was diese Sorge praktisch für Folgen haben soll: