Am 5. Februar gelang es Antifaschisten, drei Neonazis daran
zu hindern, in der Holstenstraße, Kiels Haupteinkaufsstaße, Flugblätter zu
verteilen. Die von Passanten herbeigerufene Polizei rückte schnell an und nahm
die braunen Hetzer fest.
Ein Märchen? Ja! – Denn wieder einmal kümmerten sich die
„Ordnungshüter“ fürsorglich um die Nazis und hielten ihnen die Antifaschisten
vom Hals. Gegen sie wird nun laut Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des
Landfriedensbruchs und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.
In der Nacht zuvor sind in Kiel erneut Anschläge auf den
linken Buchladen „Zapata“ und die „Hansa-Druckerei“ verübt worden. In
beiden Fällen gingen Fensterscheiben zu Bruch. Mit diesen Taten brüsten sich
Mitglieder der militanten faschistischen „Aktionsgruppe Kiel“ auf ihrer
Internetseite und drohen weitere Gewalttaten an; die Landeshauptstadt Kiel
solle im „Kampfjahr 2009“ wieder „Frontstadt“ werden. Die „Kieler Nachrichten“
wusste zu berichten, dass Staatsschutz-Ermittler vom Kommissariat 5 der
Bezirkskriminalinspektion die Ermittlungen aufgenommen haben, da ein
politischer Hintergrund nicht auszuschließen sei. Nun bleibt abzuwarten, ob
diese Intelligenzbolzen ihr Geld wert sind oder ob die Ermittlungen wie zuvor
wieder eingestellt werden.
kb