Korrupt! VW-Betriebsratschef Osterloh wird Personal-Boss bei VW-Tochter Traton

Solche Betriebsräte braucht niemand! Es ist ein weiterer Skandal: Der Betriebsrats-Boss von VW, Bernd Osterloh (IG Metall) wird Personalvorstand bei der VW-Nutzfahrzeugtochter Traton in München – mit fürstlichem Salär! Ein Akt der Korruption!

Traton ist ein Konzern mit immerhin 82 000 Mitarbeiter/innen in 17 Ländern, für die „der Neue“ dann zuständig wäre.

Herr Osterloh hat sich bereits „verabschiedet“. Das Kapital ruft ihn, er bekommt einen Vorstandsposten angeboten. Da konnte er nicht Nein! sagen.

Die Stuttgarter Zeitung zitiert ihn: „`Macht es gut!´ verabschiedete sich Osterloh von der Belegschaft. `Ich weiß, das überrascht.´ Er wolle aber eine geordnete Übergabe.“ Gemeint ist dann noch: Rechtzeitig vor der anlaufenden Betriebsratswahlkampagne, in der seine bisherige Stellvertreterin Daniela Cavallo nun Spitzenkandidatin der IG Metall werden soll. Sie soll auch Osterlohs Aufsichtratsmandate übernehmen. Und überrascht? Nicht wirklich! Viele Kollegen wittern schon lange den Sumpfgeruch!

Laut SZ wird Osterloh im neune „Job“ ein siebenstelliges (!!!) Salär erhalten.

( https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/volkswagen-osterloh-1.5273678 )

Schon als Betriebsratschef wurde er, wie auch Daimler-Gesamtbtriebsrat-Chef Michael Brecht und der frühere Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück, fürstlich entlohnt. Zu den korrupten Entlohnungsverhältnissen dieser Herren veröffentlichte Arbeit Zukunft 2019 eine umfangreiche lesenswerte Analyse, zu der wir nach wie vor stehen:

( https://www.arbeit-zukunft.de/2019/06/30/unmaessige-gehaelter-fuer-betriebsratsvorsitzende-sind-ein-skandal/ )

Der Artikel weist nach, dass Betriebsratvorsitzende überhaupt keine besondere Entlohnung erhalten dürfen – keine Abteilungsleitergehälter und auch keine Entgelte als Leiter einer Lackiererei, die man nie geleitet hat. Die bekannt gewordenen Entgelte der drei Herren liegen – wir haben das vorgerechnet – allesamt weit oberhalb selbst der höchsten fixierten Entgeltgruppe des Entgelt-Rahmen-Tarifvertrags (ERA). Das ist nackte Begünstigung. Die einfachen Kolleg/innen sind meist deutlicher: Korruption!

Über Osterloh schrieb Arbeit Zukunft bereits 2018:

Der Braunschweiger Zeitung sagte er, dass er ähnlich einem Bereichsleiter bezahlt werde und etwa 200.000 Euro Grundgehalt pro Jahr erhalte. Zudem beziehe er, wie im Management üblich, vom Unternehmenserfolg abhängige Boni. In der Spitze habe seine Gesamtvergütung damit einmalig bei rund 750.000 Euro gelegen.“ Das sind immerhin 62.500 Euro im Monat. Dafür kann man schon mal Kopf und Kragen riskieren – fürs Kapital.“ (Vgl.:https://www.arbeit-zukunft.de/2018/05/01/diskussion-ueber-die-gewerkschaften-zum-1-mai-arbeiteraristokraten-zum-beispiel-bernd-osterloh/

Angeblich -so die bürgerlichen Medien – habe Osterloh nun einen langen Machtkampf mit VW-Boss Herbert Deiss verloren. Nun müsse er – so Stuttgarter Zeitung – aufs „Abstellgleis“. Mit siebenstelligem Entgelt kann man es dort sicherlich einigermaßem aushalten Man könnte lachen, wenn es nicht so kriminell wäre: Anständige Kollegen, die in der Betriebsratsarbeit nicht mehr weiterkommen, treten zurück und sind am nächsten Tag wieder an ihrem Arbeitsplatz, egal ob Facharbeiterin in der der Produktion, Ingenieur in der Entwicklung, Kaufmännischer Angestellter wiel einst Osterloh oder Refa-Arbeitsvorbereiter wie Michael Brecht bei Daimler…

Es langt!

Wir sagen heute wie damals 2019: Es langt! Solche Betriebsräte brauchen wir nicht.

Entweder sind sie gierig und kriegen den Hals – und ihre eigene Tasche – nicht voll genug.

Solche egoistisch auf den eigenen Vorteil bedachten Betriebsräte richten schweren Schaden an! Wir brauchen Betriebsräte, die sich an erster Stelle für uns, für ihre Kolleg/innen mit aller Kraft einsetzen und alles unternehmen, um Schaden von uns abzuwenden.

Oder aber – solche Betriebsräte lassen sich von den Kapitalisten kaufen. Die brauchen wir erst recht nicht.

Womit wir wieder beim Thema „Wechsel“ von Osterloh in den Traton-Vorstand wären!

Seitenwechsel“?

Die Kapital-Presse nennt den Vorgang ganz obercool „Seitenwechsel“!

Ja, „Kollege“ Osterlohs „Seitenwechsel“ wird die Betriebsratswahl bei VW und in anderen Industriebereichen massiv und schwer belasten. Die rechten und faschistichen Listen àla Zentrum Automobil – sie werden das gnadenlos für ihre Hetze gegen alle aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ausschlachten.

Osterloh hat den Kämpfenden Koll/innen einen Bärendienst erwiesen. Sein Spruch von der „geordeneten Übergabe“ entpuppt sich als nackter Hohn und Zynismus!

In den nächsten Jahren stehen in allen Industriezweigen, besonders in der Metallindustrie massive Veränderungen für alle Beschäftigten an. Wir brauchen ehrliche, unbestechliche, kämpferische Kolleginnen und Kollegen in den Betriebsräten. Wir brauchen Betriebsräte, die zusammen mit uns, mit den Belegschaften den Widerstand gegen die Angriffe des Kapitals organisieren. Wir brauchen kämpferische Betriebsräte, die einen klaren Trennungsstrich zu jeder Form von Sozialpartnerschaft und Klassenzusammenarbeit ziehen. Die können aber nur ehrlich und glaubhaft arbeiten, wenn an ihnen nicht der geringste Verdacht von Vorteilsannahme oder Bestechlichkeit haftet.

Konsequenzen!
Was hier geschieht muss Folgen haben. Und zwar in der Gewerkschaft, in der IG Metall. Der meist gut informierte Schreiber bei der Stuttgatre Zeigung, Matthias Schiermeier schreibt ironisch zu dem Wechsel: Es habe Osterlohs Einsicht in Veränderungen gebraucht, um ihn – so wörtlich – „
mit einem wichtig erscheinenden und gut dotierten Posten abzufinden“ So nennt man also in diesen Kreisen, was schwer arbeitenden Kolleginnen und Kollegen nur noch korrupt erscheint. Doch Schiermeier ist noch nicht fertig: „Nicht auszuschließen, das, dass auch der einflussreiche IG-Metall-Chef Jörg Hofmann im Hintergrund auf diese Einsicht hingewirkt hat…

Hat Jörg Hofmann bei dem Deal mitgewirkt, hat er die Suppe eingebrockt, die die kämpferischen Kolleg/innen jetzt für die IG Metall auslöffeln dürfen, dann bitte, Kollege Hofmann, nehmen Sie den Hut!

Das muss Thema in den Vertrauenskörpersitzungen, in den Werkhallen, in den gewerkschaftlichen Delgiertenversammlungen werden. So darf es nicht weitergehen in der IG Metall!