Nachdem man die Schule geschafft hat, steht man bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz vor einer weißen Wand! Foto von Katerina Holmes von Pexels
Die kapitalistische Krise, die durch Corona verschärft wurde, hat die Lage für Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, dramatisch verschärft.
2020 sank die Zahl der neuen Azubis um 9,4% auf nur noch 465.200. Im Bereich Industrie und Handel waren es sogar minus 11,9%. In der Krise „spart“ das Kapital auf Kosten der Jugend! Und dieses „Sparprogramm“ ist noch nicht zu Ende. Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB, meinte: „Erste Rückmeldungen aus den Branchen zeigen, dass die Zahl der Ausbildungsverträge 2021 abermals sinken könnte.“
Es ist ja auch nicht das erste Mal, dass die Zahl der Ausbildungsplätze sinkt. Hier gibt es einen jahrelangen Trend nach unten.
Wenn wir dazu rechnen, wie viele Arbeitsplätze aktuell vernichtet werden, dann bedeutet das für die Jugend: Auch nach der Ausbildung gibt es immer weniger sichere Arbeitsplätze. Übrig bleiben dann Leiharbeit, befristete Verträge, Werkverträge und ähnliche unsichere Arbeitsverhältnisse mit entsprechend niedrigem Lohn.
Das Kapital jammert über Fachkräftemangel, aber kosten soll es möglichst nichts. Es hätte gern Höchstprofite und das mit immer weniger Arbeitskräften, denen man ja – leider, leider – Lohn bezahlen muss.
Schon Karl Marx sagte dazu: „Dieser Krieg hat das Eigentümliche, daß die Schlachten weniger in ihm gewonnen werden durch Anwerben als durch Abdanken der Arbeiterarmee. Die Feldherren, die Kapitalisten, wetteifern untereinander, wer am meisten Industrie-Soldaten entlassen kann.“ (MEW 6, S. 421)
Für die Jugend bedeutet diese Entwicklung: Ihre Zukunft im Kapitalismus wird immer prekärer! Widerstand und Kampf gegen das kapitalistische System sind für sie lebensnotwendig.