Nazis der Identitären Bewegung überfallen das Stuttgarter Gewerkschaftshaus

KLARE KANTE GEGEN RECHTE UND FASCHISTEN!

Dreist hängten Nazis der sogenannten Identitären Bewegung letzten Samstag (30. Mai 2020) ein großes Banner vom Vordach an der Fassade des DGB-Hauses herunter und zündeten rote Bengalos. Sie beschuldigen so den DGB der Unterstützung „links-terroristischer“ Aktivitäten!

Freitag, 5.6.20 um 14 Uhr Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus Stuttgart

Rechte, Nazis und Faschisten hassen Gewerkschaften – immer schon. Ihnen ist die Solidarität der arbeitenden Menschen über alle nationalen, religiösen und sonstigen Grenzen hinweg ein Graus. Auch heute lassen sie nichts unversucht, Gewerkschaften zu brechen, ihnen zu schaden und gegen sie zu hetzen. Im Deutschland des Jahres 2020 unterstützen sie eine angeblich alternative Gewerkschaft, das rechte, spalterische Zentrum Automobil des Neonazis und Daimler-BR-Mitglieds Oliver Hillburger. Er und seine Unterstützer/innen hetzen offen gegen die IG Metall und ihre Aktiven, versuchen, Kolleginnen und Kollegen zum Austritt zu bewegen, womit sie ihre Rechte aus Tarifverträgen verlieren, und sie strategisch zum Bruch von Kampfkraft und Tariffähigkeit der Gewerkschaft zu missbrauchen. Bester Dienst am Kapital und seinen Interessen!

Nazi Hillburger hetzt gegen soziales Engagement von Gewerkschafter/innen. In Zwickau 2017 bezeichnete er das als Sauerei, er spricht offen auf Maikundgebungen der AfD, unterstützt Leute, die bei Daimler wegen rassistischer Beleidigungen von Kollegen rausflogen.

Ohne jeden Beweis behaupten die Zentrumsleute, aber auch die neofaschistische Identitäre Bewegung (IB), dass der DGB etwas mit der schweren Verletzung des Zentrum-Betriebsrats Zieger im Umfeld der Querdenken-Demonstration am 9. Mai.2020 auf dem Cannstatter Wasen zu tun hätte. Diese Lüge lieferte letzten Samstag dem Trupp aus der so genannten IB den Vorwand für ihre Hetz-Aktion am DGB-Haus, wo sie auf einem großen Banner an der Fassade dem DGB Mittäterschaft vorwarf. Dass es dafür keinerlei Beweis gibt, interessiert sie nicht. Es genügt den Faschisten, dass viele Gewerkschafter/innen klare Kante gegen das Zentrum, Klare Kante gegen Rechts! zeigen.

Sellner droht weitere Aktionen an!

Einer der Chefs der Identitären, Martin Sellner, feiert den Überfall offen auf seinem Youtube-Kanal. Er präsentiert offen eine „Anni aus München“ und einen „Philipp aus Halle“ als Mittäter in Stuttgart am DGB-Haus. Die als Anni vorgestellte Person ist auf einem kurzen Twitter-Videoclip von der Aktion klar als Täterin auf dem Vordach zu erkennen.

Sellner kündigt unüberhörbar weitere Hetzaktionen an gegen Gewerkschafter/innen und Gewerkschaften, die er in bester Nazi-Tradition angeblichem linken Terror zuschlägt: „Wir versprechen euch, diese Aktion wird nicht die letzte gewesen sein…“

Klar und deutlich solidarisiert sich Sellner dort auch mit Trumps Hetze gegen Linke aktuell in den USA, anlässlich der Massenproteste gegen den Polizeimord an George Floyd in Minneapolis: „…müssen wir die Forderung immer lauter werden lassen, gerade jetzt, gegen die Regierung, dass genau, wie es jetzt im Amerika vorgemacht wird, diese Strukturen und ihre Geldgeber und Unterstützer als ein terroristisches Netzwerk zerschlagen werden.

Wer Gewerkschaften, ihre Aktiven und Mitgelder als Terroristen bezeichnet, sie der Unterstützung terroristischer „Netzwerke“ und ähnliches mehr bezichtigt wie die „Identitären“, der steht in schlimmster Tradition der Nazis.

Wer, wie das Zentrum Automobil, zu dessen Unterstützung Sellner offen aufruft, die Gewerkschaften bekämpft, und die Kolleginnen und Kollegen zum Austritt bewegt, leistet der Entsolidarisierung und der Schwächung aller arbeitenden Menschen Vorschub! Er leistet beste Vorarbeit im Interesse des Kapitals, das Verträge nur solange akzeptiert, wie Arbeiter/innen die Kraft haben sie zu verteidigen.

Diese Leute blasen aktiv jetzt zum Kampf! Deshalb brauchen wir breite eine Einheit und Solidarität gegen Faschismus und Nazismus, brauchen wir:

Klare Kante gegen Rechts!

Wir brauchen keine kritiklose Einheit in unseren Gewerkschaften. Aber wir regeln Probleme und Schwächen in der Gewerkschaft, kämpfen um deren Verbesserung! Deshalb rufen wir auf: Setzen wir uns ein für breite Einheit, dafür, dass Gewerkschaften Kampforganisationen werden und bleiben, nicht dafür, dass sie zerschlagen werden – wie Hillburgers Zentrum aufruft.

Unorganisiert sind Arbeiterinnen und Arbeiter, ist die Arbeiterklasse wehrlos! Ausgeliefert den ständigen Angriffen des Kapitals und seiner Schergen von Rechts. Solidarität und Einheit ist ihre, ist unsere stärkste Waffe!

 

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