Nach heftigen Protesten aus der Bevölkerung gegen Schwedens „liberalen Sonderweg“ und die hohe Zahl an Toten, hat nun Chef-Epidomiologe Tegnell Selbstkritik geübt.
Es gebe „ganz klar Verbesserungspotential für das, was wir in Schweden getan haben.“ Es wäre gut gewesen, „wenn man genauer gewusst hätte, was man denn nun schließen soll, um die Infektionsausbreitung besser zu verhindern.“ Und es seien „zu viele Schweden zu früh gestorben“.
Und da hat er recht! In Schweden mit seinem gelobten lockeren Umgang sind es fast 44 Verstorbene auf 100.000 Einwohner, 4,3 mal so viele wie in Deutschland (Stand 3.6.20). Inzwischen werden in Schweden bei rund 10 Millionen Einwohnern 4.542 Covid-19-Tote gezählt. In Norwegen (5,3 Mio. E.) sind es nur 237 Tote und in Finnland (5,5 Mio. E.) 321 Tote. Schweden hat also verglichen mit seinen Nachbarländern 15- bis 20-mal so viele Tote!
Die schwedische Regierung will nun eine Untersuchungskommission einrichten.
Tegnells Schlussfolgerung aus den Zahlen: Nach dem heutigen Wissensstand würde er einen Mittelweg zwischen dem schwedischen Weg und dem anderer Länder empfehlen. Also mehr Einschränkungen, aber nicht so stark wie in Deutschland und anderen Ländern.
Wir waren von Anfang an dafür, das Corona-Virus ernst zu nehmen. Zugleich haben wir uns aber gegen die kapitalistische Art der Lösung gewendet und gefordert:
Gesundheitsschutz ja! Notstandsregime nein!
Nicht auf unserem Rücken! Die Reichen sollen die Krise bezahlen!