Siemens entlässt seine Kinder – die Antwort: NCI

Kurz die Daten: Ende August 2002 sprach der Personalchef von
Siemens-ICN (München, Hofmannstraße) davon, dass 2300 von 6700
Beschäftigten bis zum Ende der bayerischen Ferien ihren Arbeitsplatz
aufgegeben haben müssen. Nach einer Betriebsvereinbarung im Oktober
2002 dürfen „nur“ noch 1100 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen
werden.

Es gibt 3 Möglichkeiten für diejenigen, die im November den blauen
Brief erhielten: Abfindung, Eintritt in eine Beschäftigungsgesellschaft
(BeG) oder Kündigung mit der Möglichkeit des Widerspruchs. Diesen Weg
vor das Arbeitsgericht beschritten 361 Beschäftigte, in die BeG traten
ca. 400 ein.

Die Betroffenen wehrten sich mit Demonstrationen und Kundgebungen. Der
Betriebsrat konnte 350 Arbeitsplätze durch eine ausgehandelte
Arbeitszeitverkürzung von 2,5 Stunden/Woche, allerdings ohne
Lohnausgleich, retten. Das wichtigste jedoch war der Aufbau eines
Netzes mit jetzt 16 Arbeitsgruppen, genannt NCI. Ursprünglich gegründet
„um Angst in Solidarität umzusetzen“, hat sich die Organisation
mittlerweile zu einer kämpferischen Gemeinschaft mit ca. 700
Mitgliedern entwickelt. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet die
Unterstützung bei den Arbeitsgerichtsprozessen. Es gibt eine Gruppe für
die Leute, in der BeG, eine Gruppe für Frauen mit Kindern, für Familien
mit Kindern, für Kolleginnen und Kollegen, die vor der Rente stehen,
etc.

NCI hat Modellcharakter für alle Betriebe, die von Schließung, Arbeitsplatzabbau, etc. betroffen sind!

Angst in Solidarität umsetzen!

Internetkontakt: www.NCI.MIGM.de
Neuer Link: http://www.nci-net.de/ 

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