streikenden Beschäftigten der Telekom AG zu einem Aktionstag aufgerufen. 50.000
Beschäftigten drohen geringere Löhne bei längerer Arbeitszeit.
Speziell in Kempten fürchtet man auch noch eine
Standortschließung, was für die dort Beschäftigten tägliche Fahrt nach München,
das sind etwa 4 Stunden Bahnfahrt und monatliche Fahrtkosten von 228,70 Euro,
bedeuten würde.
Interessant, dass die Verwaltungsstelle von ver.di in
Kempten für diesen Aktionstag überhaupt keine Aktionen geplant hat. Die
Initiative ging von einigen Betriebsräten und aktiven Gewerkschaftern aus.
Diese fingen ihre Kollegen am Streiklokal ab und lotsten sie dann zum Ort der
Kundgebung gegenüber dem Wochenmarkt. Einige Kolleginnen und Kollegen
verteilten dort eifrig Informationsflugblätter an die Passanten, andere hatten
einen Stand aufgebaut und es gab auch zwei Transparente. Es wäre auch noch ganz
gut gewesen, wenn sie ein Megaphon dabei gehabt hätten und Kurzreden gehalten
worden wären. Das hätte sich an der Stelle gut machen lassen, weil es während
des Wochenmarkts keinen Autolärm gibt.
Ich führte mit den Kollegen von ver.di einige interessante
Gespräche (ich selbst bin IGMetaller) und fand, dass sie sich mit den
Hintergründen für ihre Forderungen sehr gut auskannten und voll hinter dem
Streik standen. Das widerlegt die immer wieder von den bürgerlichen Medien
verbreitete Mär, dass die einfachen Gewerkschaftsmitglieder nur von den Führern
aufgehetzt würden. Es ist gerade anders: Die Kolleginnen und Kollegen
(wenigstens in der Mehrzahl) wollen kämpfen, und die Führungen betätigen sich
allzu oft als Bremser.
In Kempten nahmen von den etwa 80 Angestellten der Telekom ungefähr
40 bis 50 an der Streikaktion teil.
S.N.