UZ singt Lobeshymnen auf das angeblich „sozialistische“ China

In der UZ Nr.8 vom 23.2.07, der Zeitung der DKP, ist ein
Jubelartikel über das angeblich „sozialistische“ China erschienen. Auf
Einladung der KP Chinas war eine Delegation der DKP für eine Woche in China.

Diese durfte die Vorbereitungen für die Olympiade 2008
bewundern und hat dabei nur Menschenfreundliches feststellen können. Im Bericht
der UZ wird gelobhudelt, dass China „Grüne Spiele“ mit „Umweltstandards“ und „Einklang
von Mensch und Natur“ durchführen wolle. Zudem wolle China „Spiele der
Menschen“. Originalton UZ: „Es geht um die Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses
und der Weiterentwicklung der Freundschaft unter den Völkern.“ Dementsprechend
ist auch das Motto der Spiele „Eine Welt – ein Traum“.

In der UZ kommt der stellvertretende Direktor des
olympischen Organisations-Komitees, Wang Shilin zu Wort. China wolle „eine
Zukunft in Frieden und Freundschaft“.

Aber er darf auch deutlich sagen, welchen Traum die
herrschende Klasse in China träumt: „Die Wohnungen und Hotels (die als
Unterkünfte während der Spiele dienen, Anm. d. Red.) wollen wir schon vor den
Olympischen Spielen verkaufen. Dafür gibt es einen Markt.“

Und damit wird auch klar, was der chinesische „Sozialismus“
ist: Marktwirtschaft.

Beschämend ist die Haltung der UZ, die offensichtlich nichts
aus dem Scheitern der revisionistischen Regimes und ihrer jahrelangen
Unterstützung für diese gelernt hat. Immer wieder wurde in ähnlichen Worten –
wie auch jetzt wieder – von den angeblichen Erfolgen berichtet. Probleme gab es
nie. In der Realität sah das anders aus: Da waren diese Regime im ständigen
Niedergang bis zu ihrem Zusammenbruch.

Dass in China brutaler, gnadenloser Kapitalismus mit
Ausbeutung, Massenarbeitslosigkeit, Landflucht, Armut und Elend herrscht –
davon hat man bei der DKP wohl nichts gehört. Man schließt wie die drei
berühmten Affen Augen, Ohren und Mund zu. Unkritisch werden die chinesischen
Selbstbeweihräucherungen von „grünen Spielen“ im „Einklang von Mensch und
Natur“ übernommen. Von den Kritiken von Umweltschutzorganisationen am Raubbau
mit der Natur in China will die DKP nichts wissen.

Es ist beschämend, was im Namen des Kommunismus in China
geschieht und was die DKP ebenfalls unter dem Namen des Kommunismus bejubelt.
Mit Sozialismus oder gar Kommunismus hat dies aber überhaupt nichts zu tun. Es
entlarvt nur die Unbelehrbarkeit der DKP-Führung.

dm