Heinrich Heine meinte schon, dass die Herrschenden
öffentlich Wasser predigen, aber heimlich Wein trinken. Genauso wird uns
täglich eingebläut, dass „kein Geld da ist“ und alle den Gürtel enger schnallen
müssen. Harte Einschnitte sollen dringend und unabweisbar sein. Für alle? Nein!
Denn einige profitieren davon. Eine kleine Zeitungsnotiz machte dies wieder
einmal klar. Laut Stuttgarter Zeitung „verdiente“ der Hedgefondsmanager James
Simons 2005 rund 1,5 Milliarden Dollar (ca. 1,2 Milliarden Euro). Sein Kollege
T. Boone Pickens kam auf „nur 1,4 Milliarden Dollar.
Wie viel Schweiß ist dafür geflossen? Doch sicher nicht der
Schweiß der beiden feinen Herren. Zigtausende mussten schuften, damit sich
diese Finanzjongleure aus dem mühsam erarbeiteten Mehrwert so viel Geld in ihre
immer offenen Taschen umleiten konnten.
Das kapitalistische System wird immer offener. Da wird nicht
mehr heimlich Wein getrunken wie bei Heine. Man bedient sich frech und
ungeniert und entlässt die Menschen, die diese gewaltigen Werte geschaffen haben,
um aus noch weniger Menschen noch mehr Profit heraus zu quetschen.
Doch diese Unverfrorenheit wird den Zorn der Menschen
wecken. Und eines Tages werden die Menschen die Kraft und die Klarheit finden,
um dieses räuberische System zu beseitigen.
ernst