In den letzten Wochen traten mehr als 70.000 Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst in den Streik! Die Warnstreiks zeigten deutliche Wirkungen:
In vielen Städten (München, Dortmund, Chemnitz, Merzig/Saar, Saarlouis, Rüsselsheim, Ludwigsburg, Stuttgart, Göppingen, Hamburg, Wuppertal, Erfurt, Leipzig, Berlin und vielen anderen) standen der öffentliche Verkehr (Bahnen und Busse), die Müllabfuhr, zahlreiche Kitas, Krankenhäuser, Sparkassen und andere Einrichtungen tageweise oder für viele Stunden still!
In großen Demonstrationen trugen die Streikenden ihre Forderungen auf die Straßen.
Ihre wichtigsten Forderungen sind:
1. 6 Prozent mehr Lohn, mindestens um 200 Euro monatlich!
2. Erhöhung der Azubi- und Praktikanten-Entgelte um 100 Euro monatlich
3. Laufzeit 12 Monate
4. Tarifvertrag für weitere bisher noch nicht geregelte Ausbildungs und Praktikumsverhältnisse in Anlehnung an die geltenden Tarifverträge!
5. Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung!
6. Anhebung des Nachtarbeitszuschlags in Krankenhäusern auf 20 Prozent!
Das sind keineswegs übertriebene Forderungen! Sie dienen dazu, das Leben hunderttausender Menschen im öffentlichen Dienst einigermaßen zu verbessern!
Solidarität!
Auch in den nächsten Tagen wird es zu weiteren, mächtigen Aktionen kommen. Z. B. ist für Stuttgart am Donnerstag, 12. April 2018, ein Streiktag aufgerufen, der große Teile des öffentlichen Lebens stark beeinträchtigen wird. Bei allen lästigen Begleiterscheinungen: Diese Streiks sind einfach notwendig! Andere Mittel haben die Kolleg/innen nicht, um ihre Forderungen gegen die kommunalen Arbeitgeber durchzusetzen.
Die Arbeitgeber verhalten sich ausgesprochen provokativ! Denn trotz der mächtigen Streikbewegung haben sie noch nicht mal ein Angebot vorgelegt. Hier zeigt sich real, was all ihre vollmundigen Sonntagsreden wert sind, den öffentlichen Dienst stärken und attraktiver machen zu wollen. Nichts! Sie allein tragen für die zugespitzte Lage die Verantwortung!
Wir rufen Kolleg/innen aller Branchen (nicht nur im öffentlichen Dienst!), alle Freunde und Leser unserer Zeitung, auf, Solidarität mit allen Aktionen zu üben. Nehmt an den Demonstrationen teil, ermutigt die Kolleginnen und Kollegen.
Tarifrunden sind kein Zuckerschlecken! Sie bedeuten Stress und Anspannung, und – ja! – auch Ängste, besonders wenn Kolleg/innen noch wenig Streikerfahrung haben.
Da kann es nur heißen: