WSI bezweifelt Kirchhofs Propagandabehauptungen: „Kirchhof verteilt massiv von unten nach oben!“

Angela Merkels
„Steuerguru“ in ihrem Wahlkampf-„Kompetenz-Team“, der ehemalige
Verfassungsrichter Paul Kirchhof behauptet immer wieder mit großem Medienrummel,
Wohlhabende seien die wirklichen Verlierer, wenn sein Steuerkonzept
verwirklicht würde. Derzeit würden Reiche weit weniger Steuern zahlen, als sie
müssten, dieser Zustand werde mit seiner, Kirchhofs, Reform beendet, selbst
wenn die armen Reichen nun nur noch 25 % auf ihr Einkommen steuern zahlen
müssten, da sämtliche möglichen Vergünstigungen gestrichen würden.

Volkswirtschaftler
des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) haben laut
Stuttgarter Nachrichten vom 27. August 05 an diesen Behauptungen offen Zweifel
angemeldet, wenn sie auch einräumen, dass sie diese noch nicht mit letzter
Sicherheit belegen könnten. Der von den Wissenschaftlern genannte Grund für
diese Unsicherheit ist auch pikant. Entgegen den über Kirchhof verbreiteten
Lobhudelungen, er sei mit seinem Modell ein absoluter Fachmann, werfen im vor,
sein Konzept gerade nicht komplett durchgerechnet zu haben.

Nach ihren
vorläufigen Berechnungen müsste eine Oberschwester mit einem Jahreseinkommen
von ca. 34 500 Euro unter Kirchhof 1010 Euro mehr Steuern zahlen als bisher.
Ein Leitenden Angestellter mit 66500 Euro würde dagegen rund 4765 Euro sparen.
Eine Facharbeiterfamilie mit rund 52500 Euro müsste 1266 Euro mehr zahlen und
eine Managerfamilie (208000 Euro) würde um 13500 Euro entlastet.

Stefan Bach vom
WSI spricht laut Stuttgarter Nachrichten von einer „massiven Umverteilung von
unten nach oben“.

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