Vor 20 Jahren, am 25. August 1986, starb Genosse Ernst Aust,
der über viele Jahre in Deutschland den Kampf gegen die revisionistische
Entartung in der verbotenen KPD, in der DDR, der SU usw. anführte und die
KPD/ML, später KPD, aufbaute, die zu einer revolutionären Schule, auch für
viele Genossinnen und Genossen von „Arbeit Zukunft“ und der Organisation für
den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands wurde.
Ernst Aust wurde am 12. April 1923 im Hamburger Arbeiterviertel Eimsbüttel als
letztes von vier Kindern geboren. Sein Vater, ein kleiner Beamter, und seine
Mutter, eine Haushaltshilfe, brachten die Familie mit Mühe durch. Als junger
Mensch musste er in den Krieg ziehen. Er lernte an verschiedenen Fronten das
Elend des faschistischen Krieges kennen. 1944 geriet er in britische
Gefangenschaft. Im Lager lernte er einen Kommunisten kennen und begann mit dem
Studium des Marxismus-Leninismus. So fand er Antworten auf viele Fragen, die
der faschistische Krieg bei ihm aufgeworfen hatte. Und er fand eine neue
Perspektive: den Sozialismus und Kommunismus.
1948, nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft, trat er in den „Kulturbund
zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ ein und betreute die FDJ kulturell.
Er wurde Mitglied der KPD und arbeitete ab 1952 in der Redaktion der „Hamburger
Volkszeitung“, der Zeitung der KPD, mit. 1953 beauftragte die KPD ihn, die
Zeitung „Dat Blinkfüer“ (Das Leuchtfeuer) zu übernehmen, die zeit ihres
Bestehens mit seinem Namen verbunden war. Die Zeitung entstand aus der
Bewegung zur Befreiung Helgolands. Ernst Aust initiierte eine Massenbewegung,
die die Engländer zwang, die Bombardierung des Großen Knechtsandes auf
Helgoland einzustellen. Unter der Leitung von Genossen Ernst Aust wurde „Dat
Blinkfüer“ zu einem weit verbreiteten und für die Bewegung im Norden wichtigen
Kampfinstrument. Nach dem Verbot der KPD 1956 blieb die Zeitung im Norden der
BRD praktisch ein legales Presseorgan der KPD. Bei der Reaktion verhasst, wurde
„Dat Blinkfüer“ vom Springerkonzern dadurch zur Einstellung
gezwungen, dass man jedem Kiosk oder Zeitungsladen drohte, die Belieferung mit
Springerzeitungen (Bild!) zu sperren, der noch „Dat Blinkfüer“
führte.
Doch die Entartung der kommunistischen Bewegung mit der
Machtergreifung Chruschtschows griff um sich und erfasste auch die verbotene
KPD. 1963 begann Ernst Aust zunächst in privaten Gesprächen, dann immer
offener, diese Entwicklung anzugreifen und die revolutionäre Position der
Partei der Arbeit Albaniens zu verteidigen und zu verbreiten. Im Juni 1967
erschien der „Rote Morgen“ als Zeitung der Marxisten-Leninisten in der KPD und
ruft zur Sammlung auf. Die entarteten Führer der verbotenen KPD gerieten in Panik.
Im Oktober 1967 legte Genosse Ernst Aust alle seine Funktionen in der KPD
nieder und wandte sich in einem offenen Brief an die Parteigenossen und die
Leser des Blinkfüer. Um den Roten Morgen sammelten sich die
Marxisten-Leninisten und am 30. Dezember 1968, 50 Jahre nach der Gründung der
KPD durch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, wurde die KPD/ML gegründet, deren
Vorsitzender Genosse Ernst Aust bis 1983 war. Unter dem Druck der
Studentenbewegung und dem Einfluss des Maoismus hatte die die junge KPD/ML es
zunächst schwer. Es gab mehrere Spaltungen. Doch Genosse Ernst Aust verteidigte
den Marxismus-Leninismus, wandte sich gegen linkssektiererische Abweichungen,
gegen den schädlichen Einfluss des Maoismus und orientierte die KPD auf die
Arbeiterklasse. Er war treibende Kraft beim Aufbau der illegalen Sektion DDR
der KPD/ML, durch die das entartete revisionistische System in der DDR entlarvt
und angegriffen wurde.
Mit der Überwindung des Linkssektierertums in der KPD, wie sich unsere Partei
mittlerweile nannte, entstand vor allem im Zentralkomitee eine
rechtsopportunistische, trotzkistische Strömung. 1983 wurde Genosse Ernst Aust
durch den Trotzkisten Horst-Dieter Koch als Vorsitzender der Partei abgelöst.
Damit begann der Niedergang der Partei. Als 1984 die Marxisten-Leninisten in
der KPD gegen den Kurs des ZK Front machten, schloss sich Genosse Ernst Aust an
und kämpfte bis zu seinem Tod aktiv gegen diese zerstörerische Fraktion in der
Parteiführung für die Sammlung aller Marxisten-Leninisten zum Wiederaufbau der
Partei.
Mitten in dieser Auseinandersetzung starb er. Seine Freunde
und Genossen trauerten um einen mutigen, bei aller Leidenschaft bescheidenen
und sensiblen Kameraden, die jüngeren um einen wichtigen Lehrer.
Leider kam es nach dem Tod des Genossen Ernst Aust und
anfänglichen ermutigenden Bestrebungen zu einer Zersplitterung und Schwächung
der marxistisch-leninistischen Kräfte. Deshalb stehen wir heute vor der
Aufgabe, den Weg, den Genosse Ernst Aust in seinem langjährigen Kampf
aufgezeigt hat, in die Realität umzusetzen: Sammlung aller Marxisten-Leninisten
und Schaffung einer starken kommunistischen Arbeiterpartei.
Zum Gedenken an diesen bedeutenden deutschen Kommunisten legten wir einen Kranz
an seinem Grab nieder mit der Aufschrift: „25.08.05, Genosse Ernst Aust –
unvergessen – Redaktion Arbeit Zukunft“
dm