Mitte Juni gaben die „Böhsen Onkelz“ auf dem Lausitzring ein
„Abschiedskonzert“ vor über 100.000 Zuschauern. Und sie zeigten erneut, dass
sie es wirklich böse meinen. In der offiziellen Liedliste findet sich unter
anderem das Stück „Der nette Mann“ von der gleichnamigen Platte aus dem Jahre
1984. Diese Platte steht auf dem Index und darf daher nicht mehr öffentlich
verkauft und aufgeführt werden. In dem Lied heißt es nach Angaben der
Bundesprüfstelle unter anderem:
„Kleine Kinder hab ich gern
zerstückelt und in Scheiben
…
blutbeschmiert und mit großer Lust
wühl ich in deinen Eingeweiden
…
Komm mein Kleines, du sollst heute mein Opfer sein
Ich freu mich schon auf dein entsetztes Gesicht“
Dieses Lied stammt aus der Zeit, in der die „Böhsen Onkelz“
offen ihre rechtsradikale Gesinnung zeigten. In einem anderen Stück derselben
Platte „Dr. Martens Beat“ (nach englischen Arbeitsschuhen mit Stahlkappen, die
gern von Neonazis getragen wurden) heißt es ebenso menschenverachtend und
brutal:
„Dr. Martens Beat, Dr. Martens Beat,
Der Klang einer Stahlkappe, die dich in die Fresse tritt
Wenn die Stahlkappe dir in die Rippen knallt
und du glaubst dein Ende käme bald
dann fürchte dich vor diesem Klang“
Wie oft wurde dieser Wunsch der „Böhsen Onkelz“ schon
Realität, wenn Neonazis mit ihren Springerstiefeln Obdachlose, Behinderte,
Linke, Ausländer zusammentraten oder gar so lange auf ihnen herumtrampelten,
bis sie tot waren.
Dass die „Böhsen Onkelz“ eines ihrer Hetzlieder aus dieser Zeit
bei ihrem „Abschiedskonzert“ spielten, zeigt deutlich, was wirklich von ihrer
angeblichen Läuterung zu halten ist. Sie wollten damit wohl nur ein Hindernis
für ihre Karriere beseitigen. Ihre menschenverachtende Grundhaltung verpackten
sie besser, aber behielten sie offensichtlich bei.
Wegen der öffentlichen Aufführung des verbotenen Liedes „Der
nette Mann“ haben die „Böhsen Onkelz“ eine Anzeige erhalten. Wir sind gespannt,
ob sie wirklich verurteilt oder „verständnisvolle“ Richter finden werden.
dm