Nicht erst bei der Bundestagswahl, sondern schon vorher erhielt die SPD z.B. bei der Landtagswahl in NRW eine Klatsche. Seitdem haben wir hier eine „christliche“ und „freie“ Regierung, und das merkt man! Wir sehen die SPD zwar nicht gerade als sozial an, aber immerhin: Ihren zusammen mit den Grünen gefassten Beschluss, bei Neubauten mit mehr als 8 Wohnungen müsse mindestens eine uneingeschränkt für Rollstuhlfahrer geeignet sein („Rollstuhl-Quote“), können wir nicht als asozial bezeichnen.
Diesen Beschluss haben die „Christen“ jetzt gekippt, weil ihm angeblich keine „belastbare Bedarfsanalyse“ zugrunde liege. Sozial- und Behindertenverbände sind entsetzt: „Das waren mühsam erstrittene Standards“, so Manuela Anacker vom Sozialverband VdK NRW, „wir haben in NRW etwa 350.000 Rollstuhlfahrer und viele finden einfach keine geeignete Wohnung.“ Die „Christen“ setzen nun als Empfehlung (!) auf „barrierefreie Wohnungen“, und zwar nicht in Mehrfamilienhäusern, sondern in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die kann sich ja jede Arbeiter- und Hartz-IV-Empfänger-Familie leisten – einen weiteren Sarkasmus verkneifen wir uns hier angesichts des Ernstes dieses Themas.