Am Montag, den 18. Juli, gab es
in Kempten/Allgäu einen Protestmarsch
von etwa 200 Beschäftigten des Einzelhandels aus dem Allgäu. Die Angestellten
mehrerer Kaufhäuser, u. a. von Galeria Kaufmarkt, Feneberg, Top-Bau, V-Markt
und Schlecker legten für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Grund waren die
Tarifverhandlungen im Einzelhandel.
Die Demonstration durch die
Fußgängerzone war recht bunt und phantasievoll. Es wurde wurden beispielsweise
ein „Arbeitgeber“, der seine Mitarbeiter in einer Art Rikscha sitzend voran
peitscht und zwei „Arbeitnehmer im letzten Hemd“ dargestellt. Ferner wurde ein
Wagen mit dem Sarg des Tarifvertrags und ein Mistwagen mitgeführt.
Laut Ver.di stellten nämlich die
Kapitalisten im Einzelhandel Forderungen, die zur Abschaffung des Tarifvertrags
führen würden: Der Ladenschluss solle weg und das Urlaubs- und Weihnachtsgeld
an den wirtschaftlichen Erfolg der Firma gekoppelt oder gänzlich gekürzt
werden. Zudem haben die Arbeitgeber den Manteltarif gekündigt.
Richtig erklärte der Streikleiter
von Ver.di: „Wir wollen mit den Streiks auf die prekäre Lage im Einzelhandel
aufmerksam machen.“ Er rief die Streikenden zu weiteren Aktionen im Herbst auf.
Allerdings behauptete er auch, die „Arbeitgeber“ wollten „eine andere Republik“.
Warum eigentlich? Sie haben doch bei uns die besten Ausbeutungsbedingungen.