Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Teilnehmerzahl bei der
1.Mai-Demonstration in Stuttgart mehr als verdoppelt. Das gab Mut und
Zuversicht für die weitere Entwicklung der Arbeiterbewegung. Deutlich traten
auch wieder einzelne Betriebe mit ihren Forderungen in Erscheinung wie z.B.
ROTO oder Mahle (siehe auch die Fotos). Das zeigt, dass die Kolleginnen und
Kollegen nicht einfach dem eingefahrenen Ritus der Gewerkschaftsführungen
folgen, sondern eigenständig auftreten.
Bei der DGB-Kundgebung auf dem Schlossplatz führten
langweilige Reden dazu, dass viele sich ihrem Bier und den Kollegen zuwandten,
statt zuzuhören. In besonders dreister Weise machte DGB-Vorsitzender Brach
Reklame für seine Partei, die SPD, indem er deutlich und unüberhörbar die
Teilnahme von einigen SPD-Funktionären lobend hervorhob. Ob das die Beliebtheit
der SPD fördert und ihr bei den Wahlen Nutzen bringt, kann bezweifelt werden. Denn
der Unmut und Protest gegen die reale SPD-Politik wie Hartz IV und Agenda 2010
kam auf vielen Transparenten zum Ausdruck.
ernst