Streichungen an Unis

Überall
wird an Universitäten, Hochschulen, FHs, PHs gekürzt und gestrichen
was das Zeug hält. Dazu werden auf verschiedenen Wegen Studiengebühren,
Verwaltungsgebühren usw. eingeführt und damit das Studium immer
teurer.
Proteste gibt es z. Zt. in allen baden-württembergischen Hochschulen
gegen die Einführung von 40 Euro Verwaltungsgebühren pro Semester.
1997 hatte Baden-Württemberg eine „Rückmeldegebühr“
von 100 DM eingeführt. Im März 2003 erklärte das Bundesverfassungsgericht
diese Gebühr für rechtswidrig. Im Mai beschloss das Land „Verwaltungsgebühren“
von 40 Euro zu erheben, die direkt in den Landeshaushalt fließen
sollen. Die Studierenden-Vertretungen der Universitäten Freiburg,
Heidelberg, Hohenheim, Karlsruhe (TH und FH), Konstanz (Uni und FH), Mannheim,
Stuttgart, Tübingen und Ulm (insgesamt über 150.000 Studierende)
haben beschlossen, die “Verwaltungsgebühren“ zu boykottieren.
An jeder Uni werden Treuhandkonten eingerichtet, auf die die Studierenden
die geforderten 40 Euro überweisen sollen. Zugleich gibt es überall
Protestaktionen. Weitere Infos unter www.verwaltungsgebuehren-boykott.de.
An der Universität sollen zugleich die Studiengänge Deutsch,
Englisch, Französisch, Geschichte, Politik und Geographie abgeschafft
werden, weil das Land die Mittel um 10% kürzt. Auch hier haben die
Betroffenen protestiert. Leider fehlt eine Zusammenarbeit mit der gesamten
Studentenschaft.

In Berlin sind ebenfalls massive Streichungen geplant. Ende 2001 war
die SPD-PDS Senatskoalition mit dem Anspruch eines „Politikwechsels
in der Wissenschaftspolitik“ angetreten. Dieser findet nun in Form
eines Kahlschlages statt! Studiengebühren von bis zu 1300 Euro pro
Semester sind im Gespräch. Als erster Schritt sollen Studienzeitkonten
und Gebühren für so genannte Langzeitstudenten eingeführt
werden. Zugleich sollen ca. 20.000 der über 85.000 Studienplätze
gestrichen und ein Numerus Clausus für alle Fächer eingeführt
werden. Es gab bereits verschiedene Protestaktionen dagegen. Weitere Infos
unter www.astafu.de und www.hu-berlin.de.
Es ist grotesk, dass eine reiche Gesellschaft Bildung immer teurer macht
und damit Jugendlichen aus unteren und inzwischen auch aus mittleren Schichten
ein Studium immer mehr erschwert. Die auch an vielen weiteren Hochschulen
aufflammenden Proteste müssen unterstützt und weiterentwickelt
werden. Wichtig ist es, diese Proteste mit anderen sozialen Bewegungen
gegen Kürzungen und Abbau zu verbinden, damit diese nicht gegeneinander
ausgespielt werden können.
ernst