Wenn imperialistische Mächte Kriege führen, dann nie, um die Völker zu verteidigen oder ihnen die Demokratie zu bringen, noch weniger, ihnen zu helfen, ihre nationale Souveränität zu gewinnen. Der Krieg, der Syrien und den Irak verwüstet und der zahlreiche Fortsetzungen in allen Ländern dieser Region hat, zeigt es einmal mehr in aller Tragik für die Völker. Der Krieg, der dem IS erklärt wurde, erweist sich immer mehr als Mittel der Großmächte, ihre Militärpräsenz in dieser Region zu verstärken. Der US-Imperialismus und der russische Imperialismus bieten enorme militärische Mittel, vor allem in der Luft und zu Wasser, und „Spezial-„Truppen auf, die nur einige zig Kilometer voneinander im Einsatz sind. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Zielen und Interessen entsprechend Verbündete vor Ort, bewaffnete Gruppen, die sie als Kanonenfutter benutzen. Die kurdischen Gruppen Syriens, die mit Unterstützung des US-Imperialismus den IS bekämpfen, werden von ihm mit Repressalien bedroht, wenn sie sich nicht von der türkisch-syrischen Grenze zurückziehen, die von den Bomben der türkischen Flugzeuge beschossen wird.
Der französische Imperialismus bombardiert ständig und kündigt nach jedem Attentat, das sich auf den IS beruft, neue „Schläge“ an. Und das Karussell dreht sich weiter. Hollande, von dem es heißt, er bemühe sich „um die Spur, die er als Präsident zurücklässt“, verfolgt eine Politik des Krieges; er hat zu den Militärinterventionen im Irak, in Syrien und in mehreren afrikanischen Ländern gedrängt; er hat die Militarisierung der Wirtschaft und der Gesellschaft beschleunigt und sich zum Handlungsreisenden der französischen Rüstungsmonopole gemacht.
Alle regionalen Mächte , Saudi-Arabien und seine Verbündeten, die Golfmonarchien, der Iran und die Türkei nehmen an der Aufteilung der Einflusszonen teil, welche die Großmächte, die USA und Russland, begonnen haben. Putin und Erdogan trafen sich in St. Petersburg um ihre früheren Differenzen zu glätten. Erdogan macht den Rücktritt von Bachar Assad nicht mehr zur Vorbedingung. Im Gegenzug hofft er auf die Entwicklung des Verkaufs von Produkten, insbesondere von Agrarprodukten, an Russland, und Putin gibt grünes Licht für die Intervention türkischer Flugzeuge gegen kurdische Gruppen in Syrien.
Die US-Regierung, welche die kurdischen Gruppen in den Kämpfen gegen den IS unterstützt, gab Erdogan gleichfalls grünes Licht und übt Druck auf ihre Verbündeten aus, ihr Projekt für die Herrschaft in der Grenzzone aufzugeben. Sie hätten es lieber, wenn die bewaffneten Gruppen, die soeben ihren „Bruch“ mit Al Kaida verkündet haben und die von der türkischen Armee kontrolliert werden, dieses Gebiet besetzt hielten.
Diese Allianzen mit variabler Geometrie und diese Wendungen sind ein weiterer Grund, Widerstand gegen die Unterstützung dieses schmutzigen Krieges zu leisten und für den Rückzug der französischen Truppen aus diesen Interventionsgebieten zu kämpfen.
Übersetzung aus „La Forge“ Sept. 2016, Zeitung der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)