Rund 5.000 Menschen waren zur 300. Montagsdemonstration gegen Stuttgart 21 gekommen. Ein Jubiläum, das zeigte, dass die Menschen in Stuttgart und Umgebung immer noch mit viel Energie, Phantasie und voller Wut gegen das Milliarden-Verschwendungsprojekt Stuttgart 21 kämpfen.
In seiner Rede, die viel Beifall erhielt, meinte der bekannte Stuttgarter Journalist, Joe Bauer, dass es sich bei diesem Wahnsinnsprojekt um eine „verantwortungslose und rücksichtslose Verschwendung von Ressourcen zur Zerstörung dieser Stadt“ handele. Weiter griff er die „reichlich kriminelle Energie in Stadt, Land und Bund“ an. In seiner Rede verlangte er aber auch, über den Tellerrand des Bahnprojektes hinauszuschauen. So griff er auf, dass die Grünen-SPD-Landesregierung „mit Steuergeld gebaute ehemalige Sozialwohnungen“ an eine „Spekulanten-Firma“ verkauft habe, die diese kurz darauf „mit dreistelligem Millionengewinn an die nächste Heuschrecke verscherbelte.“
Wenn „die Unterbringung von Geflüchteten in dieser Stadt… Schwierigkeiten macht, dann hat dies sehr wohl mit einer verheerend undemokratischen Stadtentwicklung zu tun – nämlich mit einer Stadtplanung zu Gunsten der Investoren und der Reichen auf Kosten der Mehrheit.“
Weiter meinte er: „Es ist in dieser Republik kein Problem, Soldaten der Bundeswehr mit parlamentarischen Entscheidungen blitzkriegsschnell in einen Krieg zu schicken. Aber es ist anscheinend unmöglich, die Ursachen der Fluchtbewegungen, etwa die Waffenlieferungen an Folter-Diktaturen zu bekämpfen.“
Allen war klar: Das wird nicht die letzte Demonstration gegen Stuttgart 21 sein. Der Kampf geht weiter! Und der Kampf hat das Blickfeld der Menschen geweitet. Sie sehen mittlerweile die Zusammenhänge zwischen dieser Profitgesellschaft den einzelnen Erscheinungen wie Großprojekten, Waffenlieferungen, Sozialabbau, Rassismus usw. Das macht Mut!