Am Samstag, dem 20.11.04, demonstrierten in Stuttgart rund
3.000 Kolleginnen und Kollegen gegen Sozialabbau. Zu dieser regionalen Aktion
hatten ver.di und der DGB aufgerufen. Allerdings hatten viele
Einzelgewerkschaften nicht richtig mobilisiert, was sich auch in der
Teilnehmerzahl bemerkbar machte. Es wäre mehr möglich gewesen!
Positiv war, dass bei dieser Demonstration von Anfang an
nicht nur Gewerkschaftsmitglieder angesprochen wurden, sondern auch Initiativen
von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern. Dies führte zu einem breiten
Spektrum an Teilnehmer/innen. Die Stimmung war kämpferisch und solidarisch. Ein
Zusammengehörigkeitsgefühl, ob in Arbeit, arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit
bedroht, war zu spüren. Es war ein Schritt in die richtige Richtung das Bewusstsein
dafür zu stärken, dass die gemeinsamen Interessen gegen die Angriffe des
Kapitals und der Regierung überwiegen und man sich nicht gegeneinander
ausspielen lassen darf.
Die Stadt Stuttgart hatte alles daran getan, die
Demonstration von den Menschen, die am Samstag die Innenstadt bevölkern, fern
zu halten. Eine Abschlusskundgebung auf dem Schlossplatz wurde nicht genehmigt –
dort gab es Lotterie und Würstchenbuden gemischt mit Weihnachtsstimmung. Das
Thema Sozialabbau, Entlassungen, wachsende Armut hätte da wohl gestört.
Stattdessen wurde die Demonstration durch fast menschenleere Straße auf einen
Platz abseits der Menschen in der Nähe der Liederhalle geführt.
Trotz aller Schwierigkeiten und Mängel machte die
Demonstration deutlich: Der Protest gegen Sozialabbau und Entlassungen ist
nicht klein zu kriegen! Er wird weitergehen!