Am Samstag, dem 11.10.14, fanden sich nach und nach rund 1500 Menschen auf dem Wilhelmsplatz ein, um gegen das TTIP, das atlantische Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU zu protestieren. Vor allem Kolleg/innen aus verschiedenen Betrieben waren dabei. Die Gewerkschaften unterstützten die Aktion eines breiten Bündnisses.
Für die IG Metall sprach Uwe Meinhardt und forderte „freien Markt für freie Menschen“, in dem nicht die Monopole das Sagen hätten. Das stieß bei vielen auf Verwunderung, den, wer gegen das TTIP und CETA (Abkommen mit Kanada) demonstriert, der hat etwas gegen den kapitalistischen „freien Markt“. Cuno Hägele von verdi stellte dagegen klar: „Hier gibt es nichts zu verhandeln! Hier gibt es nur ein NEIN!“ Er wandte sich damit gegen alle sozialdemokratischen Versuche, für das Kapital zu retten, was zu retten ist.
Nach der Kudngebung ging eine Demonstration durch die Innenstadt zum Schillerplatz, wo man sich an zahlreichen Ständen über TTIP und CETA informieren konnte.
Wir verteilten ein Flugblatt zu TTIP und CETA, wo wir unter anderem auf dem Zusammenhang zwischen zunehmender militärischer Aggression der großen kapitalistischen Staaten und der steigenden ökonomischen Aggression, wie sie sich in diesen Freihandelsabkommen niederschlägt, hinwiesen. Zusätzlich verteilten wir ein Solidaritätsflugblatt mit Kobanê. Beide Flugblätter fanden spürbaren Anklang. Ebenso verkauften wir einige „Arbeit Zukunft“.
„Arbeit Zukunft“-Lesertreff zu TTIP und CETA in Stuttgart
Am Vorabend, Freitag, den 10.10. trafen sich rund 10 Leser/innen von „Arbeit Zukunft“ im Lilo-Herrmann-Haus, um über TTIP und CETA miteinander zu diskutieren. Ein Genosse von uns ging in einer kurzen Einführung darauf ein, dass die zunehmende ökonomische und militärische Aggressivität der großen kapitalistischen und imperialistischen Staaten ihre gemeinsame Ursache in der tiefen Krise dieses Systems und den zunehmenden Verwertungsschwierigkeiten des Kapitals haben. Er ging darauf ein, dass der Kampf gegen TTIP und CETA durchaus eine Chance auf Erfolg habe. Schon einmal sei das ACTA am europaweiten Widerstand gescheitert. Schon jetzt sähen sich Bundesregierung und EU-Kommission gezwungen, die Bevölkerung zu beruhigen, da die Geheimverhandlungen nicht mehr widerstandslos hingenommen würden. Es folgte eine sehr lebhafte Diskussion über die Krise des kapitalistischen Systems und den Ausweg, den Sozialismus. Zum Schluss riefen wir auf, am nächsten Tag gemeinsam demonstrieren.