fand am Donnerstag, den 8. Mai, in Konstanz am Bodensee eine Demonstration statt. Anlass war ein Treffen der Länder-Umwleltminister in der Stadt. Obwohl die Demo an einem Werktag stattfand und die Mobilisierung auch eher lokal geschah, kamen etwa 500 bis 1000 Menschen zusammen. Bauern waren mit transparent-geschmückten Traktoren und Fischer mit Booten über den See gekommen.
Im Bodensee-Gebiet und Oberschwaben sind schon 3 Konzessionen für Erkundungen zu Fracking vergeben worden. Dazu schrieb der BUND in einer Stellungnahme: „Seit Anfang des Jahres 2011 ist bekannt, dass für das ganze Gebiet Bodensee-Oberschwaben drei Konzessionen zur Erkundung unkonventioneller Gasvorkommen vergeben wurden vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg. Seit dem regt sich breiter Widerstand in der Bevölkerung der betroffenen Gebiete. Auch viele Politiker aus allen Parteien stehen dieser umweltzerstörenden Technik ablehnend gegenüber. Doch selbst dieser breiten Ablehnungsfront sind rechtliche Grenzen gesetzt. Die Claims sind schon abgesteckt. Die Firmen „Bell Exploration“ und „Parkyn Energy Germany PEG“ dürfen laut Genehmigung auf immerhin 4000 Quadratkilometern sondieren, ob unkonventionelle Gasvorkommen in der Lizenzregion Saulgau, Konstanz und Biberach zu finden sind und ob sich eine Förderung lohnt. Momentan wird noch nicht gebohrt, sondern geologische Daten ausgewertet.“ Laut einer Emnid-Umfrage vom 3./4. Mai unterstützen 66 Prozent der Befragten ein Verbot von Fracking in Deutschland. Nur 23 Prozent würden Fracking erlauben.
Seit Details über das geplante, lange geheim gehaltene Freihandelsabkommen TTIP bekannt geworden sind, formiert sich auch hier der Widerstand. Umweltschutz-, Verbraucherschutz- und globalisierungskritische Organisationen wie z.B. attac machen gegen das Freihandelsabkommen mobil, das den Konzernen unter Anderem das Recht gibt, vor Sondergerichten Staaten wegen Wettbewerbsnachteilen mit Schadenersatzklagen zu belangen. Als Wettbewerbsnachteil gelten höhere Standards beim Verbraucherschutz (z.B. Nichtzulassung von gentechnisch oder chemisch veränderten Nahrungsmitteln) und natürlich auch im Arbeitsschutz.
Zur Agro-Gentechnik muss man nicht viel sagen. 90% der Bevölkerung lehnen gentechnisch veränderte Organismen GVO ab, da diese Risikotechnologie unverantwortlich und nicht mehr rückholbar ist. Die Risiken und die Schäden an Umwelt, Menschen und Tieren sind bekannt. Die Agro-Konzerne setzen ihre Interessen nach kurzfristigen Profiten und Abhängigkeiten von Agrochemie der industrialisierten Landwirtschaft durch. Gentechnik verschärft Hunger und Elend in der Welt, das Saatgut verarmt und die Artenvielfalt schwindet. Agro-Konzerne, allen voran Monsanto, versuchen immer wieder, ein Bein in die Tür zu bekommen. Deshalb ist ein grundsätzliches Verbot der Agro-Gentechnik dringend nötig.
Entlang der Demo konnte ich etliche Flugblätter „Was treiben wir Deutschen in Afrika?“ und einige Probeexemplare von „Arbeit Zukunft“ verteilen.
S.N.