Fast 400 Kolleginnen und Kollegen kamen trotz strömenden Regens am
20.9.04 auf dem Alten Markt in Stralsund zusammen, um gegen Hartz
IV zu protestieren. Direkt vor dem Gewerkschaftshaus war ein
Lautsprecherwagen aufgebaut. Ein Kollege aus Duisburg rief zur
Solidarität zwischen Ost und West, zwischen Deutschen und Ausländern,
Arbeitslosen und Arbeitenden auf. Ein Arbeitslosenvertreter forderte
offen und klar: „Hartz IV muss weg!“
Beim Verteilen von Probenummern von „Arbeit Zukunft“ war auffällig,
dass viele sich erkundigten, was das für eine Zeitung sei. Als sie
erfuhren, dass es eine kommunistische Zeitung ist, griffen 95% zu. 150
„Arbeit Zukunft“ fanden interessierte Leser.
Empörend war, dass ca. 10 Neonazis von der NPD die Kundgebung nutzten,
um ihre faschistische Propaganda zu machen. Der Versammlungsleiter vom
DGB klagte zwar darüber, nutzte aber sein Hausrecht nicht, um die
NPDler aus der Kundgebung zu entfernen. Vor der Kundgebung hatte er
beim Einsatzleiter der Polizei angefragt, ob er die Nazis des Platzes
verweisen dürfe. Der Einsatzleiter der Polizei meinte daraufhin, dass
die Demonstrationsfreiheit ein „so hohes Gut“ sei, dass man das nicht
dürfe. Ein zufällig bei diesem Gespräch anwesender Genosse von uns wies
den Versammlungsleiter des DGB ausdrücklich darauf hin, dass er das
Hausrecht habe und auch davon Gebrauch machen könne. Doch das wurde
offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen. Allerdings zeigten alle
Teilnehmer bis auf die Nazis mit Pfiffen und Protesten deutlich, dass
die Nazis unerwünscht waren.