Der Vorwurf, in einer militärischen Aktion gegen ein vom so genannten „Widerstand“ gehaltenes Gebiet nahe Damaskus habe das Assad-Regime Giftgas eingesetzt und damit 1300 Menschen getötet, schockierte am Mittwoch, dem 21. August, die Weltöffentlichkeit. Der Vorwurf stammt, wie kaum anders zu erwarten, von der „Opposition“, dem „Widerstand“ im Lande, die nicht müde werden, ein Eingreifen des Westens zu verlangen und mit den Imperialisten zusammenarbeitet. Der Teil des Widerstandes aus dem Volk, der fortschrittlich und demokratisch ist, wurde schon lange sowohl vom Assad-Regime wie von der reaktionären, proimperialistischen „Opposition“ beiseite gedrängt und ausgeschaltet.
Die Regierung Syriens hat eine Militäraktion in diesem Gebiet zwar bestätigt, aber jede Verwendung von chemischen Waffen, von verbotenen Kampfmitteln ausdrücklich bestritten! Allerdings stellt die Opposition nun das Internet voll mit erschreckenden Bildern von angeblichen Opfern der Angriffe. Wie glaubwürdig ist das alles? Kritische Anmerkungen:
Es ist auffällig, dass dieser erschreckende Vorwurf exakt „zum richtigen Zeitpunkt“ auftaucht. Die Chemiewaffen-Spezialisten der UN, die dieser Tage in Syrien nach Spuren von früheren Giftgaseinsätze suchen, ein mühsam mit dem Assad-Regime ausgehandelter Kompromiss, sie scheinen den willkommenen Vorwand für die erneute Eskalation herzugeben. Sie sollen drei ausgehandelte Orte angeblichen Giftgaseinsatzes inspizieren. Da passt ein neuerlicher Giftgas-Vorwurf gegen Damaskus den imperialistischen „Möchtegern-Erlösern“ Syriens wie die Faust aufs Auge!
Das „Kriegsglück“ ist dem „Widerstand“ inzwischen ziemlich abhandengekommen, wenn man die wenigen, aber deutlichen Nachrichten aus Syrien glauben darf. Aber Zeit, eine militärische Provokation in Zusammenarbeit mit den imperialistischen Unterstützern USA, Frankreich, Großbritannien vorzubereiten und einzufädeln, hatte man allemal. Dass der „Widerstand“ militärisch unterstützt und dass mit ihm zusammengearbeitet wird, ist längst belegt und offiziell eingestanden! Es ist bekannt, dass die USA, Frankreich GB, EU mit eigenen Agenten im Lande tätig sind. Provokationen lassen sich operativ längst innerhalb Syriens organisieren, auch solche mit Giftgas und von außen. Man darf dabei nicht übersehen, dass den Truppen des „Widerstandes“ ebenfalls vorgeworfen wird, selbst bereits Giftgas oder andere Chemiewaffen eingesetzt zu haben!
Der schwedische Diplomat Rolf Ekeus, vielen noch bekannt als UN-Waffenkontrolleur gegen Iraks Saddam Hussein, wird mit folgender Äußerung zitiert: Es sei doch sehr seltsam, „wenn die syrische Regierung ausgerechnet in dem Moment zu solchen Mitteln greifen würde, wenn die Beobachter im Lande sind, jedenfalls wäre es nicht sonderlich klug.“ Und selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung äußert in einem Kommentar vom 22. August 2013 Zweifel an der Darstellung, und beruft sich auf das gleiche Argument.
Nun ist die „Giftgas-Mission“ der Uno aber im Land, jetzt haben die imperialistischen Gegner des Assad-Regimes einen Keil in der Tür. Triumphierend kommentierten bestimmte deutsche Medien, Assad „könne gar nicht anders“, als jetzt dieser UN-Gruppe die Untersuchung des Vorfalls zu gestatten, wo diese bereits im Land sei. Alles andere wäre ein offizielles Eingeständnis des Giftgaseinsatzes.
Mit welchem Recht wird verlangt, den Kräften des „Widerstandes“ Glauben zu schenken? Verfolgen sie doch nur ein offensichtliches Ziel: Den USA, Frankreich, GB, der EU den Vorwand für ein militärisches Eingreifen zu liefern! Als erster verkündete denn auch der britische Außenminister William Hague laut FAZ Net vom 21. August, es sei „eine schockierende Eskalation“, sollten die Vorwürfe gegen das Assad Regime zutreffen. Sollten sich die Berichte bestätigen, würden die Verursacher zur Verantwortung gezogen – „auf jede Weise, die uns zur Verfügung steht“. Hague forderte die Führung in Damaskus ultimativ auf, den UN-Inspekteuren sofort Zugang zu gewähren. Auch das türkische Außenministerium erklärte (ebenfalls laut FAZ-Net) nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu, das nach Damaskus gereiste Team solle den Sachverhalt aufklären. Sollte sich ein Giftgaseinsatz bestätigen, müsse die internationale Gemeinschaft auf dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit reagieren. Die US-Regierung hat sich laut Süddeutsche Zeitung am 22. August mit deutlichen Worten geäußert „Es gibt starke Hinweise darauf, dass es eine Attacke mit Chemiewaffen war, ausgehend von der syrischen Regierung“, zitierte das Wallstreet Journal einen Vertreter der Obama Regierung, stets hatte Obama selbst vor der „roten Linie“ Giftgaseinsatz gewarnt.
Wieso sind die glaubwürdig, die zur Rechtfertigung ihrer Kriege – berüchtigt ist bis heute die Begründung des Irak-Krieges vor dem UN-Sicherheitsrat – eingestandenermaßen (!)logen, dass sich die Dachbalken über dem UN-Sicherheitsratssaal verbogen! Warum sollen wir ihnen ausgerechnet jetzt glauben, wo es um das erneute Lostreten eines Militärschlages, diesmal gegen Syrien, durch USA, Frankreich oder Großbritannien, vielleicht sogar durch die EU geht? Es spricht Bände, wenn die EU jetzt einen Guido Westerwelle vorschickt, um moraltriefend wie heuchlerisch ultimative Forderungen nach „Aufklärung“ an Assad zu richten. Deutschland soll dabei sein!
Es geht um nicht weniger als um Krieg und Frieden, darum, ob diese Weltgegend endgültig in Brand gesetzt wird! Ein solcher Krieg ließe auch Deutschland, seine Arbeiter, Bauern, seine Werktätigen, seine Erwerbslosen, seine Jugendlichen und seine Rentner nicht unberührt!
Große Teile des Nahen und Mittleren Ostens – Irak, Afghanistan, Libyen – hat der Westen bereits in ein Trümmerfeld verwandelt. Das gilt sowohl im Wortsinne als auch im gesellschaftlichen Sinne. Mittels inländischen, an den „Werten der imperialistischen Mächte USA und der EU“ orientierten Cliquen verfolgen die imperialistischen Mächte in diesen Ländern ihre eigenen Interessen, während die Völker systematisch „ausgebootet“ wurden! Die Dramatik der Ereignisse legt den Schluss nahe: Syrien ist der nächste Kandidat für dieses Vorgehen! Dann folgt der Iran!
Deshalb: Glaubt ihnen nicht, gerade heute und jetzt nicht!
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