Mehrere linke, antifaschistische und internationalistische Organisationen hatten zum 8. Mai zu einer Kundgebung in Essen-Altenessen aufgerufen. In diesem Stadteil befindet sich u.a. eine Zentrale der NPD. Das musikalische Rahmenprogramm wurde von der Gruppe „Schulz und Verstärkung“ eindrucksvoll gestaltet. Ein Redner der VVN schilderte die Kampftraditon des Stadtteils gegen Reaktion und Faschismus – von den Kämpfen der Roten Ruhrarmee, dem Widerstand gegen die Nazis bis zu den Kämpfen heute. Nicht nur von ihm, sondern auch von den anderen Rednern wurde die Verbindung gezogen von den Kapp-Putschisten über den Hitler-Faschismus bis hin zu den Morden und anderen Verbrechen der NSU und anderer Faschisten im heutigen Deutschland. Eine braune Blutlinie… Ein türkischstämmiger Redner wies darauf hin, dass auch ausländische faschistische Organisationen hier aktiv sind und bekämpft werden müssen, z.B. die „Grauen Wölfe“.
Erfreulich, dass auch ein Vertreter eines lokalen Sportvereins das Wort ergriff und die völkerverbindende Arbeit in seinem Verein schildert – auch ein Vertreter der IG Bau brachte einen Beitrag; andere Gewerkschaften waren leider nicht anwesend… Immer wieder kam von den Rednern der Hinweis: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“ Es wurde das Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda gefordert, die vollständige und schnelle Aufklärung der NSU-Verbrechen und der Kreise, die sie unterstützt und geduldet haben, die sofortige Auflösung des Verfassungsschutzes. Einen Satz aus einem Redebeitrag möchte ich herausstellen, weil er den Zusammenhang zwischen antifaschistischem und antikapitalistischen Kampf aufzeigt – er stammt wohl von Erich Fried.: „Wer nur Antifaschist ist, ist kein Antifaschist.“