Nürnberg
Erstaunlich viele fanden sich in Nürnberg zum Ostermarsch ein. In einem Sternmarsch kamen drei Gruppen mit insgesamt über 500 Teilnehmer/innen zur Abschlusskundgebung vor der Lorenzkirche zusammen. Dort sprach Regina Hagen von der Kampagne „atomwaffenfrei jetzt“ sowie Georg Neubauer vom Nürnberger Friedensforum und der VVN/BdA. Der letztere wies auf die staatliche Unterstützung für Neonazis hin und forderte ein NPD-Verbot. Er zog eine Verbindung zwischen dieser „geistigen“ Propagierung von nationalem Größenwahn und den zunehmenden Auslandseinsätzen der Bundeswehr.
Genossen und Freunde von „Arbeit Zukunft“ nahmen mit dem Marsch von Nürnberg-Süd am Ostermarsch teil. Wir verteilten und verkauften (immerhin 6mal) „Arbeit Zukunft“ und führten mit vielen Interessierten teilweise intensive Gespräche. Dabei ging es oft darum, wie man die revolutionären Kräfte in einer Front zusammenführen kann.
Sachsen-Anhalt
Seit dem 1.August 1993 lädt die OFFENe HEIDe zum Friedensweg ein, jeden ersten Sonntag im Monat, in die Colbitz-Letzlinger Heide, ein Stück Heide soll symbolisch in Besitz genommen werden.
Die Colbitz-Letzlinger Heide in Sachsen-Anhalt gehört zu den Kulturlandschaften, die in Mitteleuropa mit ihrer Fläche von ca. 60000 ha wohl eine der größten „unbesiedelten Flächen“ darstellt…
Wenn da nicht seit Jahrzehnten das 23000 Hektar große Ödland wäre, in der das Militär die Natur, die Menschen, die Landschaft und ihre Geschichte verwüstet haben.
Etwa 250 – 280 Antimilitaristen und Friedensaktivisten kamen am 1. April nach Dolle, nördlich von Magdeburg, in unmittelbarer Nähe zum Truppenübungsplatz Altmark. Der Ort in der Colbitz-Letzlinger Heide war dieses Jahr auserkoren zum Ostermarsch 2013. In der Umgebung von Dolle wird die Kampfstadt Schnöggersburg gebaut,
Wenn die Stadt 2016 fertig ist, wird sie nicht nur über Hochhäuser, Einfamilienhäuser und eine Armensiedlung verfügen. Es werden sogar ein Bahnhof, eine U-Bahn – die erste in Sachsen-Anhalt – und ein Flughafen errichtet, zu denen eine neue Autobahn führt. Auch ein Flussbett wird ausgehoben – man will auf alles vorbereitet sein, wenn die Feinde kommen. Die Stadt wird dann die Größe von Halle-Neustadt haben.
Beim diesjährigen Ostermarsch trat eine der letzten Überlebenden des Mädchenorchesters des KZ Auschwitz, Esther Bejarano (87 Jahre), auf.
„Wer nicht durch die Hölle von Auschwitz gegangen ist, kann schwer erahnen, was in uns vorgeht, wenn wir die Nazis durch die Straßen ziehen sehen. Nie mehr schweigen, nie mehr wegsehen! Erinnern heißt handeln! Ich glaube an Euch!“, war die Botschaft Esther Bejaranos auf der Kulturbühne in Dolle.
Gekommen waren viele. Unter ihnen auch der legendäre Gustav-Adolf „Täve“ Schur (82 Jahre). Er war der populärste Sportler in der DDR.
Mit Tobias Pflüger, Mitglied im Bundesvorstand der Linkspartei, kam ein weiterer Antimilitarist nach Dolle. In einer mitreißenden Rede prangerte er die Politik des Militarismus in der BRD an.
Mehrere Parteien und Organisationen beteiligten sich am Ostermarsch. Z.b. Offene Heide, Die Linke, die MLPD, Magdeburger Montagsdemonstration, Arbeit Zukunft usw.
Eine merkwürdige Begegnung hatte ein AZ-Aktivist mit der Piratenpartei. Die Anhänger derselben wollten keine Papierzeitung annehmen – von niemanden übrigens. „Wir schauen uns nur die Internetseite von Arbeit Zukunft an.“ Alles läuft nur noch übers Internet, war ihre Meinung.
Anders reagierte Tobias Pflüger auf das Angebot eine Zeitung zu nehmen, er steckte sie dankend ein.
Die Stimmung auf der kulturellen Abschussveranstaltung war sehr gut. So mancher sang und klatschte zu den Melodien mit.