Die derzeitige „Berichterstattung“ über die „Demokratische Volksrepublik Korea!“ (DVRK), üblicherweise als „Nord-Korea“ bezeichnet, ist in Wirklichkeit eine einzige Hetze! Systematisch wird der Feind, ja, lächerlich gemacht! Staatsoberhaupt Kim Jong Un, seine Machtausübung, das politisch-gesellschaftlichen System der DVRK werden verhöhnt. In der „Heute-Show“(ZDF) treibt Oliver Welke das Studiopublikum zum schenkelklopfenden Gelächter, ja Gegröle. Die koreanische Nachrichtensprecherin wird in Stammtischmanier nachgeäfftt. Ha ha! Die in der Tat pompösen Militärmützen der koreanischen Generäle -Welke setzt sich ein absurd großes Imitat auf – Gelächter! Grölendes Lachen über Kim Jong Un, den Präsidenten der DVRK: „Schweinchen Dicktator! Aktion Sorgenkim!“
Doch die Situation ist überhaupt nicht lustig! Die demokratische Volksrepublik Korea (DVRK) sieht sich dem jährlichen gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkoreas ausgesetzt! In diesem Manöver proben die USA den Einsatz ihrer Atombomber, sowohl der alten B 52-Bomber als auch der High-Tech-Tarnkappenbomber B 2, die mal kurzerhand 12.000 km von Stützpunkten in den USA angeflogen kamen. Entsprechend wirft der Norden dem Süden vor, dass er die Stationierung amerikanischer Atomwaffen nahe der Grenze gegen den Norden zulasse. Er hat deshalb erklärt, dass er sich angesichts dieser Provokationen ab sofort wieder im Kriegszustand mit der Republik Korea (Süd-Korea) befindet. Massive Androhungen von Gegenschlägen einschließlich Nuklearschläge durch den Norden schreckten die ganze Welt auf! Die Tätigkeit in der gemeinsamen Wirtschaftszone Kaesong wurde beendet. Die USA verlegen Flottenverbände vor die koreanische Halbinsel, stellen Patriot-Antiraketen-Raketen in Stellung usw. Alles Schritte in einer monatelangen Eskalation auf der koreanischen Halbinsel!
Wie ernst das sei, fragen beunruhigt viele Menschen. Auch solche, die sich immer wieder allen Kriegsplanungen der imperialistischen Staaten widersetzen, richten diese Frage nun auch an Nordkorea und seine Staatsführung um Kim Jong Un. Erstmals seit langem scheint die Gefahr eines nuklearen Krieges wieder möglich. Wer in dieser Lage immer mehr hochmoderne Waffen und Soldaten aufmarschieren lässt, heizt die Kriegsgefahr an. Aus Hetze ist Kriegshetze geworden! Berlin hetzt längst mit zum Krieg.
Nordkorea hat in den letzten Jahren Atomwaffen entwickelt, drei Atomtests waren erfolgreich. Trägerraketen werden getestet. Materialistisch betrachtet, setzt dies ein erhebliches technologisch-industrielles Niveau voraussetzt. Fidel Castro ist zuzustimmen, der am 4. April schrieb, die DVRK habe auf diese Weise auch „ihre technischen und wissenschaftlichen Fortschritte demonstriert“(Fidel Castro „Die Pflicht, einen Krieg in Korea zu verhindern“ zitiert nach jungeWelt, Nr. 80, 6./7. April 2013).
Jeder Test Nordkoreas führte und führt bei seinen Gegnern wie den USA, die selbst massenweise Atombomben haben und damit auch die DVRK bedrohen, zu wütenden Protesten und zunehmenden Angriffen auf diplomatischer und wirtschaftlicher Ebene, zu Embargos, Drohungen, Erpressungen, Sanktionen!
Die Kommunisten, die revolutionären und demokratische Kräfte dagegen zeigen sich ziemlich ratlos angesichts der Situation. Angesichts ihrer erschreckenden Drohungen sowie angesichts der immer wieder beunruhigenden Meldungen über die inneren Zustände der DRVK verteidigt kaum einer noch offen das Land. Die offiziellen Stellungnahmen der DVRK, z.B. von deren Botschaft in Berlin helfen überhaupt nicht weiter.Sie sind unsäglich, sie bestehen aus offiziellen Verlautbarungen, die tatsächlich Kim Jong Un, den Enkel des Staatsgründers Kim Il Sung, in quasi-religiöser Weise zum neuen Welt-Genie stilisieren.
Wer hetzt da?
An der Spitze der Hetze stehen die USA, diese ewigen Friedensstifter! Sie brachten mit Militärtransportern, Kampfjets, ganzen Armeen, Flächenbombardements, Drohnenangriffen, Waffenlieferungen „ Frieden“ in den Irak, nach Afghanistan, nach Libyen und derzeit nach Syrien!
Als ausgewiesene Menschenrechtsaktivisten halten die USA seit 11 Jahren hunderte Gefangene in Guantanamo ohne Gerichtsverfahren in Drahtkäfigen, schießen in diesen Käfigen mit Gummigeschossen auf Gefangene, die diese menschenrechtsgerechte Behandlung nicht verstehen wollen und einfach losprotestieren. Sie vollstrecken ungerührt Todesurteile, von denen die Welt weiß, dass sie rassistisch oder willkürlich sind, gegen breiten Widerstand im eignen Land.
Der demokratische Journalist und Aktivist Mumia Abu Jamal sitzt seit Jahrzehnten in der Todeszelle, obwohl die Welt weiß, dass die Mordanklage gegen ihn eine üble mörderische Intrige ist, um einen unbequemen Kritiker endgültig Schweigen zu bringen.
Wenn die US-Propaganda gegen Nordkorea über hungernde Menschen jammert, sollte man sich erinnern: In den USA fliegen Menschen aus ihren Häusern auf die Straße, die ihre von skrupellosen Finanzhaien aufgeschwatzten und aufgenötigten Kredite nicht länger bezahlen können… Und die USA sind es, die eine Blockade gegen die DVRK errichtet haben und diese immer weiter ausbauen.
Wo die USA nicht selbst „Frieden“ verbreiten, unterstützen sie bei genau derselben Friedensstiftung ihre Verbündeten, NATO-Mächte wie Frankreich oder Großbritannien, Israel, willfährige reaktionär-faschistische Despotien wie die Golfscheichtümer und die Saudis, die die demokratischen Kräfte in ihren Ländern im Rahmen des arabischen Frühlings zusammenkartätschen ließen – mit Waffen aus den USA und – aus Deutschland!
Überhaupt Deutschland: Auch die Merkels, Westerwelles, Gaucks, bis hin zu den Steinbrücks, Gabriels und den Grünen machen mit. Auch in Berlin wird eifrig an der Hetze gegen Nordkorea mitgestrickt! Es sind dieselben Politiker, die selbst nichts dabei finden, den Arbeitern, Angestellten und Erwerbslosen ständig neue Lasten auf die Schultern wuchten und sie weiter in die Armut zu treiben …
Diese demokratischen und menschenrechts-gestählten Koalitionäre hetzen jetzt gegen die DVRK! Mit welchem Recht?
Und Süd Korea? Der Staat überstand den Koreakrieg nur durch die USA, die dafür den gesamten Norden in Schutt und Asche bombten. In Südkorea herrschten US-hörige, faschistischen Verbündete, die im Süden zehntausende patriotisch und links eingestellte Gegner ermordeten. Bereits 1948 ließ der von US-Gnaden regierende Rhee Syng-Man mit brutalen Unterdrückungs- und Säuberungsmethoden das Land „kommunistenfrei“ machen. Berüchtigt ist das Massaker auf der Insel Jeju, bei dem 1948/49 auf der Jagd nach Gegnern 400 Siedlungen vernichtet und zwischen 30.000 und 40.000 Bewohner getötet wurden, ein Viertel der Bevölkerung.
Auf den Norden Koreas wurde Napalm abgeworfen, mehr als in dem dafür berüchtigten Vietnamkrieg, qualvoll verbrannten zehntausende Menschen. Die USA drohten in diesem Krieg mit dem zweiten Einsatz von Atomwaffen nach Hiroshima und Nagasaki! Nach diesem Krieg, der lediglich mit einem Waffenstillstand zu einem brüchigen Ende kam, hatte der Norden 10 % Menschen weniger!
Im Süden herrschte bis in die Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts die faschistische Diktatur unter Park Jung Hee, in der Gewerkschaften verboten, sozialer und politischer Protest oft mit Haft, Folter und Tod endete. Jede Sympathieäußerung gegenüber dem Norden war verboten! Noch heute erfreuen sich die neoliberalen Ideologen und Ökonomen an den minimalen sozialen Rechten des Südens.
Auch ohne Sympathie für das Regime: Schluss mit der Hetze gegen Nordkorea!
Der gesunde Menschenverstand sollte Arbeiter/innen, Angestellte, Erwerbslose, vorsichtig machen, sich der Hetze gegen Nordkorea anzuschließen!
Sicher, die DVRK genießt international nur noch geringe Sympathie! Laut der offiziellen Selbstdarstellung baut Korea den Sozialismus auf. Aber ein Staatschef, der in 3. Generation aus einer Familie, der Familie Kim stammt – solch eine Praxis widerspricht allen Ansprüchen an ein demokratisches, erst Recht an ein sozialistisches System! Die führende Schicht Nordkoreas lebt offensichtlich unter komfortablen Bedingungen, während die breite Masse der Menschen weitgehend arm ist. Selbst wohlmeinende Besucher berichten teilweise fassungslos, sie würden von Reiseführern an Gesprächen mit normalen Menschen gehindert, berichten, sie würden angehalten, sich in Viererreihen vor dem Standbild des Staatsgründers Kim Il Sung zu verneigen. Freies Fotografieren sei verboten. Mit spürbarem Erschrecken berichtet ein Redakteur in einem Reisebericht der Zeitschrift „Arbeiterstimme“, der wirklich nicht gegen das Land eingestellt ist und sich um ein objektives Urteil müht: Viele solcher Informationen seien „…von südkoreanischen Diensten eingestellt, werden über bestimmte (japanische) Journalisten oder (russische) Wissenschaftler transportiert, deren Geldgeber ganz spezielle Interessen vertreten. Dies alles einberechnet war ich doch erschüttert, als wir im Mausoleum auch Militärabordnungen begegneten, zu denen in ihrer Entwicklung körperlich stark zurückgebliebene junge Männer gehörten. Die Unterernährung in den Provinzen hat bleibende Schäden … hinterlassen.“(Arbeiterstimme 1 / 2012.) Derselbe berichtet aber auch:
„Der Ausbau sozialer Leistungen ist … bemerkenswert: Zwischen 1960 und 1980 zählen dazu
die Abschaffung von Schul- und Studiengebühren, die kostenlose Unterbringung in Studentenheimen, die kostenfreie Schulspeisung, die (gerade Touristen beeindruckende) Abschaffung direkter Steuern, eine (außerhalb der Landwirtschaft) regelmäßige Arbeitszeit von 48 Wochenstunden bei zwei Wochen Jahresurlaub, ein niedriges Renteneintrittsalter von 55 (Frauen) und 60 Jahren (Männer) bei 70% des Lohnes, der allerdings recht niedrig liegt und nur die Grundbedürfnisse abdecken kann. ….
Diese Garantien … verschaffen Korea einige Aufmerksamkeit in der Dritten Welt. Allerdings können diese Sozialmaßnahmen … nicht mehr aus der steigenden Produktivität der eigenen Wirtschaft gestemmt werden kann. Die rasche Erhöhung der Auslandsschulden … innerhalb weniger Jahre ist dafür ein beredtes Zeichen.“
Auch andere Touristen geben sich beeindruckt. Eine Touristin 2007 über den „… Studienpalast des Volkes… eine Mischung zwischen Bibliothek und Volkshochschule. Man kann dort lesen, außerdem gibt es Professoren, die einem Fragen beantworten, wenn einem etwas aus den Büchern nicht klar ist, man kann auch Vollzeit- oder Abendkurse z.B. in Englisch und Chinesisch besuchen. Das alles kostenlos!“ Eine andere Passage zeigt dann wieder die ganze Widersprüchlichkeit und die Irritation der Eindrücke: Besuch im „Stadion 1.Mai, in das 150.000 Menschen passen. Wir haben dort Arirang angeschaut – Massengymnastik mit künstlerischen Elementen … 60.000 Teilnehmer – wirklich faszinierend! Aufgrund dieser gigantischen Organisation und der ganzen Effekte frage ich mich…, ob ich mich in einem anderen Land befinde. … Licht und Lasershow in einem Land, in dem täglich der Strom ausfällt?! … Es gibt Tausende, die kleine Kärtchen hochhalten und damit die verschiedensten Bilder zaubern. Und wenn hunderte von Leuten synchron in ihren Kostümen Rad schlagen, Seil springen, Handstandüberschläge machen, sieht das einfach sehr beeindruckend aus. Und es war auch faszinierend zu sehen, dass auch unter einer so großen Masse der einzelne heraus sticht … alle halten rote Karten hoch, einer erwischt eine grüne…! 100% perfekt war´s erfreulicherweise dann aber doch nicht … Aber unglaublich, dass man die Fläche des Stadions mit hunderten Menschen … innerhalb Sekunden total leer räumen und wieder mit anderen Menschen füllen kann… Was ich hier vor dem Eingang des Stadions übrigens noch gesehen habe, waren jede Menge BMW und Mercedes – man kann auch hier im Luxus leben…“( Zitate: http://www.umdiewelt.de/Asien/Ostasien/Nordkorea/Reisebericht-2382/Kapitel-3.html)
Der Bericht verweist deutlich auf die Existenz großer sozialer Widersprüche in der DVRK. Das Volk lebt – auch für Touristen und Besucher sichtbar – in äußerst bescheidenen Verhältnissen, Hunger und mangelnde Produktivität zeigen deutlich ihre Folgen! Die Führung liegt in der Hand einer Kaste aus den Führungsetagen der Partei der Arbeit Koreas und der Wirtschaft, sie lebt im Reichtum. Es ist nicht unwahrscheinlich, wenn internationale Beobachter davon ausgehen, dass diese Führungsschicht sich einerseits um die Sicherheit ihrer Macht und andererseits um ihre Einkommensquellen sorgt: Sie versucht, sich international Respekt zu verschaffen und möglichst große Unabhängigkeit zu erhalten, aber sie wird versuchen, unter dieser Voraussetzung die Wirtschaft zu öffnen. Zentral in dieser Strategie ist dabei das Bündnis mit China, dessen aggressiv kapitalistische Wirtschaft für Nordkorea ein Modell sein könnte. Aber diese Politik lehnen wir ab!
Es kann nicht die Aufgabe dieses Artikels sein, die Zukunft dieses Staates einzuschätzen. Er machte bedeutende Fortschritte auf einem unabhängigen, anti-imperialistischen Weg, diese sind aber heute im Niedergang begriffen.
Nichts rechtfertigt die Kriegshetze auf der koreanischen Halbinsel!
Wie auch immer man die Lage in Nordkorea beurteilt – die USA, die Nato, die EU oder Japan haben kein Recht, zum Krieg gegen Nord-Korea zu hetzen. Die Serie ihrer Kriege in den letzten Jahrzehnten ist eindeutig: Irak, Afghanistan, Libyen sind verwüstet, die Schätze dieser Länder sind unter Kontrolle der imperialistischen Länder! Die betroffenen Völker interessieren nicht. Das ist auch das Ziel einer von einer aggressiven US-Koalition geführten „Befreiung“ Nordkoreas! Die Solidarität mit dem koreanischen Volk im Norden wie im Süden, gebietet uns, gegen jede Kriegshetze Widerstand zu leisten.
Die Großmächte, die USA, Russland, China, England, Frankreich, Israel müssen ihre Atomwaffen verschrotten, dann kann man auch von anderen verlangen, dass sie auf Atomwaffen verzichten. Die USA können die Menschheit mehrfach mit ihren Atomwaffen vernichten, sie sind die einzigen, die sie bisher eingesetzt haben und die danach noch mehrfach mir ihrem Einsatz gedroht haben: während des Koreakrieges gegen Nordkorea und China, während des Vietnamkrieges gegen Nordvietnam.
Deshalb kann es keinerlei Unterstützung der imperialistischen Drohungen gegen die DVRK geben!
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Verschrottung der Atomwaffen der Großmächte!
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Abzug aller US-Truppen aus Korea
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Über die Zukunft eines demokratischen Korea und eine eventuelle Vereinigung müssen sich die Menschen in Korea einigen!