Der am 24.8.04 vom Statistischen Bundesamt und
Sozialwissenschaftlern vorgestellte Datenreport 2004, eine umfangreiche
Erhebung über die sozialen Verhältnisse und die Stimmung in der Bevölkerung,
enthält am Rande eine erfreuliche Meldung:
Auf die Frage, was sie vom Sozialismus halten, meinten in Ostdeutschland
76%, dieser sei eine gute Idee, die nur schlecht ausgeführt wurde. In den
westlichen Bundesländern meinten 51% dasselbe. Insgesamt hält also eine
Mehrheit in der Bevölkerung den Sozialismus für eine gute Idee, die nur nicht
richtig in die Realität umgesetzt wurde!
Da haben die Menschen Recht! Er wurde in der DDR tatsächlich
nicht richtig umgesetzt, sondern verfälscht und verbogen. Diese Erfahrungen
sitzen tief im Bewusstsein. Zugleich haben die Menschen aber gesehen, dass der
Sozialismus grundsätzlich gute Möglichkeiten bieten kann – er muss nur richtig
in die Realität umgesetzt werden.
Es ist ermutigend, dass die Mehrheit in der Bevölkerung so
denkt! Die, die heute für eine andere Gesellschaft eintreten, sind also keine
kleine, isolierte Mehrheit, sondern repräsentieren die Wünsche der Mehrheit. Es
gilt daher, offensiv für eine andere Gesellschaft, für den Sozialismus
einzutreten. Es muss klar gemacht werden, was falsch lief und was nächstes Mal
anders gemacht werden muss. Die Perspektive des Sozialismus muss von einer
guten Idee in die Realität umgesetzt werden.
Sicher haben Umfrage-Ergebnisse nur eingeschränkte
Bedeutung. Wir wissen auch, dass das Bekenntnis zur „guten Idee“ nicht immer
auf soliden Grundlagen steht. Wie sollte es anders sein? Aber es ist einfach
ermutigend, dass trotz der massiven antikommunistischen Propaganda, trotz der
negativen Erfahrungen mit der DDR eine Mehrheit den Sozialismus als etwas
Positives betrachtet. Daran müssen wir ansetzen!