Das Kapital nutzt rücksichtslos seine Stärke, um seine
Profitinteressen durchzusetzen. Ein neues Beispiel dafür ist
die Drohung des Eigentümers der Peene-Werft in Wolgast, diese zu
schließen, wenn weiterhin Umweltschutzmaßnahmen in der Region Peene
aufrecht erhalten werden. Umweltschutz ist ihm zu teuer und schmälert
seinen Profit. Eine Schließung der Werft, die mit 750 Beschäftigten
größter Arbeitgeber in der Region ist, würde die Arbeitslosigkeit mit
einem Schlag mehr als verdoppeln – auf dann ca. 30%.
Große Teile
der Peene sind als Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet ausgewiesen. Der
Eigentümer der Peene-Werft, Detlef Hegemann, will aber, dass die Peene
ohne Rücksicht auf die Natur für größere Schiffe ausgebaggert wird.
Lösungen gäbe es. Doch die sind ihm zu teuer.
PDS-Umweltminister
Methling machte sogleich vor dem mächtigen Unternehmer seinen Bückling.
Es gebe immer die Möglichkeit zu Ausnahmeregelungen „wegen
sozioökonomischer Belange“. Im Hafen Wismar habe man bereits deswegen
Umweltschutzrichtlinien ausser Kraft gesetzt. Man habe das
Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet sowieso nur auf Druck der EU so stark
erweitert. Ein wirklich „engagierter“ Umweltminister! Danke PDS für
diese entlarvende Haltung!
Die Arbeiterklasse und alle anderen
arbeitenden Menschen brauchen beides: sichere Arbeitsplätze und eine
intakte Umwelt. Das lässt sich auch vereinbaren! Nur im System des
Kapitals sind dies unvereinbare Widersprüche. Alles, was den Profit
schmälert ist lästig und wird bekämpft – ob das nun die Umwelt oder die
Menschen mit ihren angeblich „unverschämten“ sozialen Forderungen sind.