Bitterkalt war es am 10. Januar 2010 in Berlin. Fast ununterbrochen fiel Schnee. Trotzdem kamen Zehntausende zur Gedenkstätte der Sozialisten, um der im Auftrag der SPD ermordeten Kommunisten, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, zu gedenken. Schon früh am Morgen eilten die ersten mit roten Nelken in der Hand zu der Gedenkstätte. Im Laufe des Tages entstand ein Meer von roten Nelken, das sich auch auf den umliegenden Gräbern von Kommunisten ausbreitete. Zwischen 10 und 12 Uhr ergoss sich ein regelrechter Menschenstrom durch die Straße zum Mahnmal. Zeitweise war es schwierig bis zu der Gedenkstätte vorzudringen. In langen Schlangen warteten die Menschen, um den Ermordeten die Ehre zu erweisen.
An der Demonstration nahmen ca. 8-9000 Menschen teil. Auffällig war der hohe Anteil Jugendlicher und vieler Gruppen aus dem Ausland.
Bedauerlich war, dass die Demonstration von vielen Gruppen zum „Schaulaufen“ benutzt wurde, um sich selbst herauszustellen. Dabei wäre es gerade angesichts der Krise dringend nötig gewesen, die Demonstration auf der Grundlage konkreter Forderungen durchzuführen und damit vor allem die Bevölkerung anzusprechen. Die Kraft von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht bestand nämlich gerade darin, dass sie die damals aktuellen Bestrebungen der Menschen nach Frieden und Beendigung des imperialistischen Krieges zum Ausdruck brachten. Sie wurden ermordet, weil sie die Menschen erreichten und massenhaft mobilisierten. Genau dieser Geist fehlt bei der Demonstration. Die Konkurrenz um möglichst gute optische Präsentation diverser linker Gruppen wirkt da eher abstoßend.
Wir verteilten seit dem frühen Morgen rund 800 Probeexemplare von „Arbeit Zukunft“ und sprachen mit vielen Interessenten. Dazu trafen wir viele Genoss/innen anderer revolutionärer Organisationen, mit denen wir durch gemeinsamen Kampf und solidarische Zusammenarbeit verbunden sind.
Der Tag zeigte, wie wichtig es ist, die marxistisch-leninistischen Kräfte in diesem Land zu stärken und auf einer soliden politischen Grundlage zusammenzuschließen. Wir werden im Geiste von Rosa Luxemburg und Karl Liebknechts am Aufbau einer starken Kommunistischen Arbeiterpartei in diesem Lande arbeiten und möchten, dass die marxistisch-leninistischen Kräfte im nächsten Jahr gestärkt und fester zusammengeschlossen auftreten können.
dm