Irak: Ami go home!

Vor rund einem Jahr schrieben wir in „Arbeit Zukunft“: „Ein
im Volk zu Recht verhasster Diktator kann den berechtigten
antiimperialistischen Kampf nicht führen – ganz im Gegensatz zu den
Erfahrungen aus dem zehn Jahre währenden Vietnamkrieg, dessen
Niederlage die USA zudem mit über 58.000 gefallenen Soldaten bezahlen
mussten. Offensichtlich war kaum ein Iraker bereit für Saddam Hussein
zu kämpfen, doch nun ist die Situation eine andere. Das durch
Bombenhagel zweier Kriege und Sanktionen geschundene irakische Volk,
hat nicht vergessen wem es das jahrelange Elend zu verdanken hat. Froh
über das Ende von Saddam Hussein und der faschistoiden Baathpartei will
das irakische Volk nun nicht unter US Protektorat leben. Es wird der
Widerstand wachsen, so wie es sich im Irak und sogar in den
Nachbarstaaten schon zeigt. Der Sieg der Bush-Blair Koalition steht
daher auf tönernen Füßen.“

Diese Einschätzung wird mittlerweile durch die Realität bestätigt. In
allen Teilen des Irak wird gekämpft. Ob die Sunniten in Falludscha und
um Bagdad oder die Schiiten im Süden, das irakische Volk erhebt sich
zunehmend gegen die Besatzer.
Die USA reagieren mit brutaler Gewalt. Mehrere hundert Menschen wurden
in wenigen Tagen ermordet. Ganze Stadtteile werden zusammen gebombt.
Doch trotz dieses Terrors haben die USA das Land nicht mehr im Griff!
Im Gegenteil, der Widerstand wächst ständig!
In einem Interview der Stuttgarter Zeitung vom 10.4.04 entlarvte der
langjährige US-Regierungsberater (unter Bush sen. und unter Clinton)
für den Nahen Osten, Dennis Ross, noch einmal die wahren Ziele des
Krieges und der Besetzung des Iraks:
„Es war richtig, sich zuallererst auf die Sicherheit der Ölquellen zu konzentrieren.“
Ross kritisiert die Irak-Politik von Bush jun. als ungeschickt. Und er schlägt Alarm: „Es geht um Tage – sonst droht uns ein zweites Vietnam“. Er bedauert, dass Bush nicht den Unterdrückungsapparat von Saddam Hussein weitergenutzt hat: „Wir
hätten niemals alle Soldaten und Polizisten aus dem Dienst entfernen
dürfen. Gerade in einem Unterdrückungsstaat wie dem Saddam Husseins…
entsteht das größtmögliche Vakuum, wenn man alles wegreißt.“
Und er prophezeit, wenn es so weitergehe, „dann sind wir am Ende.“
Ross fordert von Bush, endlich die UNO und die europäischen Staaten in
das sinkende Boot zu holen. Das wird nicht mehr viel nützen!
Es gibt nur eine Lösung:
Schluß mit der verbrecherischen Besatzung des Irak!

Ami go home!
ernst