Die Redaktion „Arbeit Zukunft“ verurteilt das Massaker, bei dem in
Madrid über 200 unschuldige Menschen den Tod fanden und Tausende
verletzt wurden. Die Bombenanschläge auf 3 Nahverkehrszüge, in denen
zum Zeitpunkt der Taten fast nur Werktätige auf ihrem Weg zur Arbeit
sowie Schüler unterwegs waren, sind durch nichts zu rechtfertigen. Sie
sind politisch reaktionäre, auf mittelalterliche Vorstellungen
gestützte Verbrechen.
Diese Attentate werfen die Frage auf, wem sie nützen. Sie nützen den
imperialistischen Scharfmachern in Washington wie auch in den anderen
Hauptstädten der imperialistischen Staaten, die unter dem Deckmantel
von Schlagwörtern wie „Antiterrorkampf“, „Krieg gegen den Terror“
selbst Terror gegen unterdrückte Völker ausüben und in ihren
Kernländern unter den selben Parolen Zug um Zug die demokratischen
Rechte einschränken oder beseitigen.
Die Taten des weltweiten Terrors sind wie Fiebergeschwüre einer wilden
Krankheit. Diese Krankheit aber besteht in der ungeheuren Ausbeutung
und in den Verwüstungen, die die kapitalistisch-imperialistischen
Mächte weltweit anrichten. Weit davon entfernt, diese Terrorakte zu
billigen, weisen wir aber die Heuchelei der Herren aus Washington,
London, Paris, Berlin, Rom und Madrid zurück, die wie die Diebe, die
„Haltet den Dieb!“ schreien, jetzt mit Geschrei von ihren eigenen
Untaten ablenken und allen Widerstand dagegen kriminalisieren wollen.
Wir verurteilen auch den Versuch der Madrider Regierung der partido
popular, die „Gunst“ der Stunde zu nutzen, um die Völker Spaniens gegen
die ETA aufzuhetzen, auf diese Weise speziell den Wahlkampf der eigenen
Partei zu fördern, um dann mit der nach Unabhängigkeit strebenden
Volksbewegung im Baskenland ein für alle Mal Schluss zu machen. Obwohl
sogleich Anzeichen für die Täterschaft von „Al Qaida“ bekannt
wurden, versuchte Aznar, allen Hass auf die ETA zu lenken, bezog andere
Regierungen wie z.B. Berlin in diese Versuche mit ein und wies die
spanischen Botschaften weltweit ohne jeden Beweis an, überall von der
erwiesenen Täterschaft der ETA zu sprechen. Diese Praktiken zeigen, wie
sehr terroristische Taten den Herrschenden der
kapitalistisch-imperialistischen Länder ins Kalkül passen und schamlos
ausgenutzt werden.
Erfreulich ist, dass die Völker Spaniens diesen Mißbrauch des
berechtigten Protests durch die Herrschenden mit ihrem Verhalten bei
den Wahlen abgelehnt haben. Trotz allen Leids haben die Völker Spaniens
damit ein positives Signal gesetzt – gegen den imperialistischen Krieg
im Irak, gegen die imperialistischen Verursacher des Terrorismus. In
Umfragen wurde klar, dass die Mehrheit in Spanien einen Rückzug des
spanischen Militärs aus dem Irak und ein Ende der Aggression gegen die
Völker Iraks verlangt. Dieser großherzigen und internationalistischen
Haltung der Mehrheit in Spanien gehört unsere Sympathie.
„Arbeit Zukunft“ hat es sich zum Ziel gesetzt, den Kampf der
Arbeiterinnen und Arbeiter, der Angestellten, der Bauern, der
Arbeitslosen und der Jugend, aller werktätigen Menschen gegen den
Kapitalismus und für eine sozialistische Gesellschaft zu fördern und
weiter zu entwickeln. Deshalb erklären wir uns in scharfer Form gegen
die Taten des Terrorismus und verurteilen sie als reaktionär. Diese
Taten terrorisieren uns, während die Herrschenden mit ihnen rechnen und
auf sie warten, um sie zum Anlass für weitere Angriffe auf unsere
Rechte zu nehmen.
Angesicht der sich mehrenden Hinweise, dass „Al Qaida“ hinter den
Anschlägen von Madrid stecken könnte, erklären wir, dass wir den
islamischen Fundamentalismus als reaktionäre und mittelalterliche
Ideologie verurteilen.
Denn wir setzen uns ein für den gemeinsamen Kampf aller ausgebeuteten
und unterdrückten Menschen gegen Kapitalismus und Imperialismus, gleich
welcher Nationalität oder Religion wir sind! Mit zahllosen Marxisten in
aller Welt rufen wir nach wie vor: „Proletarier aller Länder und
unterdrückte Völker, vereinigt Euch im gemeinsamen Kampf gegen
Ausbeutung und Unterdrückung, gegen das Kapital und den Imperialismus!“.