Erfolg des „Village de l’Eau“ 1) und der Demonstrationen gegen Megabassins 2) und Agrobusiness

Vom 16. bis 21. Juli fand in Saint-Martin-les-Melle das erfolgreiche „Village de l’Eau“ statt dank der Mobilisierung aller Organisationen, die sich kämpferisch dafür einsetzen, dass das Wasser, das zum Leben notwendig ist, ein Allgemeingut bleiben soll und nicht zu einem Spekulationsobjekt in den Händen der Kapitalisten des Agrobusiness wird. Ein unbestreitbarer Erfolg, der während der gesamten Woche mehr als 10.000 Teilnehmer aus ganz Frankreich und sogar aus dem Ausland vereinte. Am stärksten vertreten waren jedoch zweifellos die Departements Poitou, Charentes und Bretagne, die als Nachbarn angereist und sehr engagiert waren. Zwei Aktionstage waren geplant, einer in Richtung der Baustelle eines zukünftigen Bassins, der andere hatte den Hafen von La Pallice und seine Silos für Mais und andere für den Export bestimmte Getreidesorten zum Ziel, die Symbole einer globalisierten und industriellen Landwirtschaft sind.

Man schöpfte aus Erfahrungen mit den Demonstrationen in Ste.Soline in den Jahren 2022 und 2023. Trotz eines beispiellosen Polizeiaufgebots und täglicher Schikanen gegen die „Dorfbewohner“ (wiederholte Kontrollen, Durchsuchung von Fahrzeugen bis zu dreimal hintereinander, Beschlagnahmung aller Gegenstände, die als „Waffen“ dienen könnten, mehrstündiges Einkesseln der Demonstranten in der prallen Sonne….) wurden die Hauptziele erreicht, auch wenn ein Teil der Demonstranten die Versammlungsorte nicht erreichen konnte und die Demonstranten umkehren mussten, nachdem ein Feld durch Tränengasgranaten der Polizei in Brand gesetzt worden war.

Wir begrüßen das volle Engagement der Gemeinde Melle, insbesondere ihres Bürgermeisters und des gesamten Gemeinderats, die trotz des mehrfachen Drucks der Präfektur standhaft geblieben sind und den Organisatoren Räumlichkeiten und städtisches Gelände zur Verfügung gestellt haben. Wir möchten auch die beeindruckende Organisation dieses „Wasserdorfes“ und die logistisch eingesetzten Mittel der Hauptorganisatoren („Bassines Non Merci“, „Soulèvements de la Terre“ und „Attac“) und Unterstützer („Solidaires des Deux-Sèvres“, „Confédération paysanne“ 3)…) lobend hervorheben, so dass alles unter den besten Bedingungen und in guter Stimmung ablaufen konnte. Unsere Partei hatte Wert daraufgelegt, das „Wasserdorf“ und die Demonstrationen, an denen Genossinnen und Genossen teilnahmen, zu unterstützen. Die Partei hatte vier Tage lang einen Stand im Village mit ihrer Zeitung, der Zeitschrift „Rupture“ und Dokumenten zu Kanaky, Chlordecon oder zur Atomenergie. Vier Tage voller Begegnungen und inhaltlicher Diskussionen, darüber, wer wir sind, woher wir kommen, was uns von der PCF4) unterscheidet, über unsere Positionen insbesondere zur Atomenergie… Alle gingen mit der neuesten Zeitung und der kleinen 4-seitigen Broschüre „Fragen – Antworten“ über die PCOF nach Hause. Vier intensive Tage, die die Notwendigkeit des Kampfes für einen revolutionären Bruch mit dem System bestätigen, eine Feststellung, die von sehr vielen „Wasserdörflern“ geteilt wird.

(übersetzt von der Homepage der PCOF 28-07-2024 https://www.pcof.net/succes-du-village-de-leau-et-des-manifestations-contre-les-megabassines-et-de-lagrobusiness/)

 

Anmerkungen:

1) mit  „Village de l’Eau“ (deutsch: Wasserdorf) wird hier das Protestcamp gegen die von der Lebensmittelindustrie (Agrobusiness) geplanten Wasserreservoire für die künstliche Bewässerung von Agrarflächen in der westfranzösischen Region Poitou bezeichnet.

2) als „megabassins“ werden die in 1) erwähnten Wasserreservoire bezeichnet

3) die „Confédération paysanne“ ist eine fortschrittliche, linke Bauerngewerkschaft mit etwa 10.000 Mitgliedern

4)  PCF ist die revisionistische „Kommunistische Partei Frankreichs“