Saubere Arbeit nur mit sauberem Lohn!

Tarifauseinandersetzung im Gebäudereiniger-Handwerk

Für die knapp 660.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk hat die Tarifauseinandersetzung begonnen. Die erste Tarifverhandlung wurde Ende Juni ohne Ergebnis und ohne ein Angebot der Arbeitgeberseite beendet. Nach den Sommerferien soll es dann weitergehen mit Verhandlungen. Zuvor gab es eine Umfrage zur Forderungsfindung wo die Arbeiter/innen beteiligt wurden. Die IG BAU fordert für die Beschäftigten, die sich überwiegend im Niedriglohnbereich befinden, 3 € mehr an Stundenlohn für alle Lohngruppen, und zusätzlich noch ein 13. Monatseinkommen. Der aktuelle Stundenlohn für Reinigungskräfte in der Lohngruppe 1 liegt nur bei 13,50 €.

Arbeitgeberseite: Kein Respekt, keine Wertschätzung!

Statt in der Tarifverhandlung ein Angebot zu machen, bezeichneten die Arbeitgeber die Forderungen der Gebäudereiniger/innen und Ihrer Gewerkschaft als „maßlos, unverschämt und realitätsfern“. so die Gewerkschaft in einer Erklärung. Weiter heißt es bei IG BAU, diese Aussagen sind nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht unserer hart arbeitenden Kolleginnen und Kollegen! Es sieht danach aus, dass es ein harter Tarifkampf wird. Die Forderungen sind nur durch Aktivierung der Beschäftigten möglich. Die Kolleg/innen in der Branche sind aber kampferprobt. Der aktuelle Tarifvertrag endet zum 31.12.2024.

Die Spirale des Niedriglohns muss gebrochen werden!

Mit dem aktuellen Stundenlohn der Reinigungskräfte ist es für eine Vollzeitkraft nicht mehr möglich, zu existieren. Der Monatslohn reicht in den Großstädten noch nicht mal mehr für die Miete. Deshalb müssen auch viele in der Branche einer weiteren Beschäftigung nachgehen.  In der Branche gibt es Rekordumsätze, deshalb muss es jetzt kräftige Lohnerhöhungen geben, so eine Gebäudereinigerin unserer Zeitung gegenüber. Insgesamt sieht es in Deutschland für die Arbeiter/innenklasse nicht rosig aus. Es gibt historische Reallohnverluste, gerade durch die Jahre 2022 und 2023. Diese liegen laut WSI bei -3,9 %. Das heißt, die Löhne liegen nur auf dem Niveau von 2016! Die Inflation ist zwar abgeschwächt, aber die Preise sind weiterhin hoch. Es gibt einen erheblichen Nachholbedarf! Also auf, auf zum Kampf für höhere Entgelte!

SM