Super-GAU von Fukushima lehrt: Nie wieder Atomkraft!

Am 11. März vor 13 Jahren wurden in Fukushima (Japan) infolge eines Erdbebens und eines nachfolgenden Tsunami 4 von 6 Reaktorblöcken schwer beschädigt. In 3 Blöcken kam es zur Kernschmelze, dem so genannten Super-GAU. Das war bis dahin das schwerste Atomunglück, schwerer als der Super-Gau von Tschernobyl in der Ukraine (damals Sowjetunion) 1986.

Bis zu 150.000 Einwohner mussten infolgedessen das Gebiet vorübergehend oder dauerhaft verlassen. Durch die Evakuierungsmaßnahmen starben je nach Schätzung zwischen mehreren Hundert und über Tausend Menschen, wobei vor allem ältere Personen betroffen waren. Von den Spätfolgen, Krebserkrankungen etc. ganz zu schweigen. Städte und Dörfer sind für immer kontaminiert.

Nach der Fukushima-Katastrophe beschloss die damalige CDU/CSU-FDP-Regierung unter Kanzlerin Merkel in Deutschland den „Atomausstieg“, was die sofortige Abschaltung einiger AKWs, aber auch noch den über zehn Jahre dauernden Weiterbetrieb anderer, sozusagen „sicherer“ AKWs, wie z.B. Gundremmingen, Ohu (beide Bayern) oder Neckarwestheim (BW) zur Folge hatte.

Es war aber nicht nur der Einsicht der damaligen Bundesregierung in die Gefährlichkeit der angeblich „friedlichen Nutzung“ der Atomkraft zu verdanken – die allerdings schlaglichtartig unter Beweis gestellt wurde, denn schwere Unfälle in AKWs gab es weltweit schon viele, in Harrisburg (USA), Sellafield (GB)… Eine wichtige Rolle spielte der Jahrzehnte lange Widerstand von Teilen der Bevölkerung gegen den Bau von Nuklearanlagen, so gegen das AKW Whyl, die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf und den Schnellen Brüter in Kalkar. Alle drei Projekte scheiterten am Widerstand der Gegner – der beharrlich, mutig und, ja, auch teilweise militant war, wie die Blockaden von Atomtransporten nach Gorleben.

Die Grünen, die einst für das sofortige Abschalten der AKWs eintraten, haben sich längst von ihrem damaligen „Fundamentalismus“ losgesagt. Aber es gibt nach wie vor Kräfte, die gegen eine Renaissance der Atomkraft kämpfen. Denken wir nur einmal an das gewaltige Problem der Endlagerung radioaktiven Mülls, für das es immer noch keine Lösung gibt.

Auch in Fukushima ist das Desaster noch nicht beendet: Seit dem 24. August 2023 verklappt Japan radioaktiv verseuchtes Wasser aus der Atomruine im Pazifik. Die geschmolzenen Brennstäbe müssen weiter gekühlt werden, Regen und Grundwasser dringen in die havarierten Reaktoren ein. Die Menge verstrahlten Wassers steigt dadurch immer weiter an. Eine Bergung der Reaktorkerne ist auf Jahrzehnte nicht in Sicht.

ausgestrahlt.de bietet anlässlich des Fukushima-Jahrestags eine Online-Veranstaltungsreihe „13 Jahre Fukushima – 12 Monate abgeschaltet“ an. Anmeldung unter:

https://www.ausgestrahlt.de/aktiv-werden/infoveranstaltung-ausgestrahlt/online/13-jahre-fukushima/?pk_campaign=nl240229&pk_kwd=ova&pk_source=mail

S.N.