In einem Interview mit dem Inspekteur des Heeres, Drei-Sterne-General Alfons Mais, in der Stuttgarter Zeitung vom 29.2.24 spricht dieser erstaunlich offen, was er von einem Krieg, an dem die Bundeswehr teilnehmen würde, erwartet. Er greift dabei auf die Erfahrungen in der Ukraine und in Gaza zurück und bewertet diese „sachlich“ als Militär.
Auf die Frage, was ihn in Israel am stärksten beeindruckt habe, antwortet er: „…die Kriegstüchtigkeit des israelischen Heeres…“ Er war nämlich gerade dort, um von der „Kriegstüchtigkeit“ der israelischen Armee für seinen Job bei der Bundeswehr zu lernen. Er war dort auch besonders beeindruckt, „wie groß die Resilienz der Bevölkerung ist.“ Damit meint er, wie toll die Menschen in Israel den Krieg, die Opfer und die Lasten ertragen. Das wünscht er sich auch für Deutschland – eine Bevölkerung, die ohne zu klagen und zu jammern für ihre Herren zur Schlachtbank des Krieges geht.
Dabei fiel ihm auch „der enorme Kräftebedarf an Infanteristen…“ auf. Das bedeutet, in einem modernen Krieg werden insbesondere die Bodentruppen massenweise hingemordet. Sie sind Kanonenfutter! Aufgrund der Erfahrungen in der Ukraine und in Gaza, meint er, sie seien sich „bewusst, dass sich militärische Operationen, auch Kämpfe zunehmend in urbane Räume verlagern können. Weltweit ballt sich dort die Masse der Bevölkerung.“ Klar ausgedrückt heißt das: Imperialistische Kriege werden zunehmend direkt in den Ballungszentren mitten unter der Bevölkerung stattfinden. Die Masse der Opfer sind dementsprechend auch zunehmend Zivilisten (Kinder, Frauen, Alte), wie wir aktuell in Gaza sehen können. Die Zerstörung ganzer Städte wird nicht nur in Gaza das Programm der Kriegstreiber sein. Klar ist, dass dann die „Resilienz“, also die Leidensfähigkeit der Bevölkerung wichtig ist. Man muss daher die Menschen für den Krieg mobilisieren also verhetzen und fanatisieren, damit man „kriegstüchtig“ ist.
General Mais zieht daraus die Konsequenz: „Die Frage der Mobilisierung von Personal ist eine Schlüsselfrage… Wie wollen wir Kräfte generieren, sollte Deutschland einmal in so einen andauernden Konflikt hineingezogen werden? Da können die heute aktiven Soldaten nur ein erste Grundlage sein.“ Oder um es wieder klarer auszudrücken: Die erste Ration Soldaten wird schnell tot oder nicht mehr einsatzfähig sein. Da brauchen wir Nachschub, müssen also Kräfte generieren. Ja, wenn man Menschen in Masse verbraucht, dann braucht man bereitwillige Schlachtopfer. Da muss man sich rechtzeitig Gedanken über die „Mobilisierung“, also die passende Propaganda für neue „Helden und Freiheitskämpfer“ machen. Wie sagt der Herr General: „Personal ist die strategische Herausforderung für ein kriegstüchtiges Herr der Zukunft.“ So macht er Propaganda dafür, dass man die Menschen rechtzeitig vorbereitet, williges Menschenmaterial heranschafft. Er ist sich wohl bewusst, dass viele Menschen in unserem Land nicht dafür bereit sind.
Das Interview mit General Mais ist gut für alle, die hoffen, der Kelch des imperialistischen Krieges ginge an ihnen vorbei. Die verantwortlichen Militärs bereiten schon längst die „Kriegstüchtigkeit“ der Bundeswehr und der Bevölkerung vor. Dazu gehört auch die Diskussion um die Wiedereinführung der Wehrpflicht oder einer gesellschaftlichen Dienstpflicht.
Kämpfen wir gegen die Kriegsvorbereitungen!