Eine Kurzmeldung ließ Anfang August aufhorchen: Laut neuer Studien, die im Fachjournal „Nature Geoscience“ veröffentlicht wurden, landen jährlich 0,5 Mio. Tonnen Plastikmüll in den Ozeanen. Mittlerweile hat sich das auf 3,2 Mio. Tonnen summiert. Es fing mit kleinen Mengen an und wird jedes Jahr mehr. 2 Mio. Tonnen schwimmen an der Oberfläche. Bisher war das nur auf 0,3 Mio. Tonnen geschätzt.
Neu ist es nicht, dass es mittlerweile ganze Regionen auf den Meeren gibt, wo sich Plastikmüll zusammen geballt hat. Viele Tiere nehmen Mikroplastik mit der Nahrung auf. Manche Tiere sterben an diesem Müll, da er ihre Mägen füllt und nicht verdaut werden kann. Sie verhungern dann elend.
Doch diese Meldung beleuchtete nur die Spitze des Eis- eher Plastikberges. Laut einer US-amerikanischen Studie von 2017 kamen in den USA 2016 bereits 42 Mio. Tonnen Plastikmüll zusammen. Die USA stehen damit weltweit an der Spitze. China kommt auf Platz 2 mit knapp der Hälfte. Alle Länder der EU zusammen liegen unter den USA, haben aber auch ein riesiges Plastikmüllaufkommen. Betrug die Kunststoffproduktion 1966 noch 20 Mio. Tonnen weltweit, so stieg sie bis 2016 auf 381 Mio. Tonnen. 2021 waren es 390,7 Mio. Tonnen. Statt also angesichts der Verseuchung der Umwelt die Produktion zu drosseln, wurde sie noch etwas hochgefahren.
Während in den USA der meiste Plastikmüll anfällt, ist China der größte Produzent mit einem Anteil von einem Drittel. Insgesamt werden in Asien über 50% des weltweiten Kunststoff produziert.
Man sieht also: Alle großen imperialistischen Mächte, ob USA, China, die Staaten der EU ruinieren ungebremst die Umwelt. Sie vergiften und vernichten die Lebensgrundlagen des Menschen wie auch der Tier- und Pflanzenwelt. Und wenn sich auch einzelne bemühen, ökologisch bewusst zu leben, Abfall zu vermeiden und Kunststoffe zu ersetzen, so setzt das Kapital weiterhin auf größtmöglichen Profit und richtet mehr Schäden an, als einzelne Initiativen ausgleichen können. Solche Initiativen sind anständig und müssen unterstützt werden, aber sie ändern nichts am kapitalistischen System. Nur wenn dieses beseitigt wird, kann im gesellschaftlichen Interesse die Umwelt, die Natur und die Lebensgrundlagen der Menschen wirksam geschützt werden.