Am 20.07. veröffentlichten die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender eine Recherche über die Profite der Pharmakonzerne und Apotheken.
Durch Vergleich mit Listen von Einkaufs- und Verkaufspreis kam heraus, dass bestimmte Apotheken teilweise 1000 Euro Profit mit einem einzigen Medikament machen. Besonders Krebsmedikamente stehen im Mittelpunkt dieser Masche.
Z.B. Pemetrexed, das gegen Lungenkrebs wirkt, oder Bevacizumab, das Antikörper gegen Krebszellen bildet, werden mit Profiten von mehr als 700 Euro pro Packung verkauft. Ebenso Trastuzumab wird von den Apotheken für 390 Euro beim Großhändler eingekauft und den Krankenkassen mit 1439 Euro pro Packung in Rechnung gestellt. Das System ist gut für die großen Pharmakonzerne. Sie haben ebenfalls eine hohe Gewinnspanne und ködern Apotheken mit dem Extraprofit. So konnte die Firma Stada, die vor allem Generika (also Medikamente, bei denen Patente abgelaufen sind und die frei nachgeahmt werden dürfen) herstellt, die Gewinne unter anderem dank der Produktion von Pemetrexed rasant steigern. Stada befindet sich seit 2017 unter Kontrolle der Finanzinvestoren Bain und Cinven, die 5,3 Milliarden Euro für Stada bezahlten. Das investierte Kapital muss Profit, möglichst Höchstprofit bringen. Da sind Geschäfte zu Lasten von Kranken gut, wenn damit die Kassen klingeln.
Diese Beobachtung stellt unser Verhältnis als Klasse zu diesem System deutlich dar. Erst werden wir während der Arbeit ausgebeutet und schuften uns dort ab. Im Krankheitsfall sind wir wieder dem Profitzwang des Systems ausgeliefert und müssen überteuerte Medikamente kaufen bzw. über hohe Beiträge zur Krankenkasse finanzieren.
Die Unternehmen denken gar nicht daran neue Wirkstoffe zu erforschen, da die alten Mittel bereits gigantische Gewinne abwerfen. So gerät am Ende auch unsere Gesundheit unter die Räder des Profitzwanges.
Korrespondenz von C.Z.