Foto: Plakatkampagne, die die Bundeswehrwerbung karikiert; gemeinfrei.
Gerade klagt die Bundeswehr über einen „Mangel an Nachwuchs“. Kriegsminister Boris Pistorius (SPD) besuchte deshalb das „Karrierecenter“ in Stuttgart. Er sprach dort mit einem offensichtlich gut ausgesuchten „Bewerber“, der berichtete, sein Onkel habe immer tolle Geschichten von der Marine erzählt. Solche Jugendlichen, die begeistert vom Kriegsdienst schwärmen, hätte die Bundeswehr gern mehr.
Doch die Realität sieht anders aus. Um 7% ging die Zahl der Bewerber in den ersten 5 Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahr zurück. Und das trotz aller Kriegspropaganda! Dieser Negativtrend hält schon einige Jahre an. Marcel Bohnert vom Bundeswehrverband gibt zu, dass die Zustimmungswerte für die Bundeswehr in der Bevölkerung ständig abnehmen. Deshalb brauche die Bundeswehr mehr Ausrüstung und Waffen. Das soll Begeisterung wecken, sich als Kanonenfutter zur Verfügung zu stellen? Hier zeigt sich zum Glück, wie weit solche Soldatenköpfe vom Bewusstsein vieler Jugendlicher entfernt sind. Wie mies die Bundeswehr mit den Jugendlichen umgeht, die zu ihr kommen, zeigt die hohe Abbrecherquote von 30%. Menschenschinderei ist halt keine tolle Werbung! Da helfen auch martialische Hochglanzplakate nicht.
Die Bundeswehr geht davon aus, dass sie die 20.000 neuen Soldaten, die sie bis 2030 benötigt, um ihren Personalstand zu halten, nicht rekrutieren kann. Verzweifelt kämpft man um mehr Menschen, die bereit sind für dieses System zu sterben. Nun soll die Bundeswehr verstärkt an die Schulen. Und natürlich wird auch wieder über eine Dienstverpflichtung geredet. So soll eine Wehrpflicht schrittweise wieder eingeführt werden.
Machen wir ihnen ein Strich durch die Rechnung! Kämpfen wir gegen die zunehmende Militarisierung! Keine Wiedereinführung der Wehrpflicht!