Mit 3783 Autos, darunter 500 (statt zuvor 25 angegebenen) E-Autos brennt das Frachtschiff Freemantle Highway seit dem 26.7.23 vor der niederländischen Küste. Das Schiff gehört der japanischen Reederei Kawasaki Kisen Kaisha. Gechartert wurde es von K-Line, um es bis oben hin mit Autos vollzustopfen. Beladen wurde es in Bremerhaven. Ziel war Asien. Mindestens ein E-Auto soll in Brand geraten sein und das ganze Schiff in Flammen gesetzt haben. Ein Besatzungsmitglied starb. Die Umwelt wird durch austretendes Öl sowie Schadstoffe massiv verseucht, selbst wenn eine ganz große Katastrophe hoffentlich noch verhindert werden kann
Verantwortungslos
Ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Mannschaft oder auf die Umwelt wurde hier geladen. Hauptsache billig! Kosten sparen und Profit machen! Menschenleben oder zerstörte Umwelt tauchen in den Bilanzen der Konzerne nicht auf.
Dabei gibt es Beispiele, wie gefährlich das ist:
Bereits Anfang 2022 ging das Frachtschiff Felicity Ace mit ebenfalls rund 4.000 Autos beladen nach einem Großbrand im Atlantik unter. Ursache soll auch hier ein brennendes E-Auto gewesen sein. Nun liegt der gesamte Dreck auf dem Meeresboden und wird über die kommenden Jahrzehnte ungeheure Umweltschäden anrichten.
Man war also gewarnt und kannte das Risiko!
Laut dem Versicherungskonzern Allianz wurden 2022 209 Schiffsbrände gemeldet, darunter 13 auf Autofrachtern. Das war die höchste Zahl seit einem Jahrzehnt und 17% mehr als ein Jahr zuvor! Statt angesichts dieser bekannten Risiken alles dafür zu tun, um Menschenleben und Umwelt zu schützen, wird einfach weitergemacht. Für die Beladung solcher Schiffe gibt es offensichtlich in Deutschland keine ausreichenden Sicherheitsauflagen! Unsere Regierung will dem Profit der Autokonzerne nicht im Wege stehen.
Systemversagen
Sicher wird jetzt ein „Schuldiger“ gesucht, um ihn der Öffentlichkeit zu präsentieren; dann Schwamm drüber und weiter Geschäfte gemacht! Doch es handelt sich klipp und klar um ein Systemversagen! Das kapitalistische System mit seinem Zwang zu Profit und Höchstprofit ist der Schuldige! Nicht der Staat diktiert den Konzernen die Bedingungen, sondern die Konzerne diktieren dem Staat, was er zu tun – und vor allem was er zu lassen hat. Sie sind die heimlichen Herrscher!
Das sehen wir nicht nur in diesem Fall, sondern auch bei der marktradikalen Privatisierung des Gesundheitswesens oder beim krebsartigen Wuchern von prekären Beschäftigungsverhältnissen. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Frei Fahrt für den Profit – ist das Motto. Schutz Menschenleben und Umwelt sind in diesem System nur Kostenfaktoren.Der Kapitalismus hat jeden fortschrittlichen Charakter verloren. Er ist ein Hindernis für ein gutes Leben.