Getrieben von den ultrarechten Koalitionären in der israelischen Regierung befahl Israels Präsident Netanjahu am Montag, den 03. Juli, einen brutalen militärischen Überfall auf die Stadt und das palästinensische Flüchtlingslager Jenin im Westjordanland.
Betroffen ist auch das über die Grenzen Palästinas hinaus bekannte „Freedom Theatre“. Der Augenzeuge Mustafa Sheta berichtet von dem Angriff des israelischen Militärs:
„Heute, am Montag, dem 3. Juli 2023, stehe ich vor Ihnen, um Ihnen meinen persönlichen Bericht über die Ereignisse zu geben, die sich heute früh im Flüchtlingslager Jenin abgespielt haben. Die israelische Militäroperation begann mit einem aggressiven Angriff auf Orte, von denen angenommen wird, dass sie mit dem palästinensischen Widerstand verbunden sind. Sie erklärten diese Orte zu ihren Zielen und feuerten drei Raketen ab, die unschuldige Menschenleben forderten und viele Verletzte zur Folge hatten.
Kurz darauf folgte eine groß angelegte Invasion mit einer überwältigenden Präsenz von Streitkräften. Jeeps, gepanzerte Fahrzeuge und militärische Bulldozer stürmten nach Jenin und behaupteten ihre Vorherrschaft auf dem Boden. Auch der Himmel blieb nicht verschont, als eine Vielzahl von Drohnen bedrohlich über der Stadt schwebte.
Während dieser turbulenten Zeit war es für die Einwohner von Jenin, ob jung oder alt, unmöglich zu schlafen. Meine Tochter Salma wurde von den heulenden Warnsirenen, die den Einmarsch der Armee ankündigten, in Angst und Schrecken versetzt, und ihre Tränen flossen unkontrolliert. Mein Sohn Adam versuchte mit einer Mischung aus Angst und Neugierde, den Ernst der Lage zu begreifen.
… Der Ernst der Lage kann nicht unterschätzt werden. Die Besatzung hält das Flüchtlingslager unerbittlich fest im Griff, dezimiert die Infrastruktur und zerstört die Hauptstraßen des Lagers. Die Botschaft ist glasklar: Bestrafung der Hochburg des Volkswiderstands in Jenin und Vermittlung eines Bildes der Unbesiegbarkeit der israelischen Gesellschaft in Bezug auf ihre militärischen Fähigkeiten.
Was liegt vor uns? Für mich lautet die Antwort: nichts. Die Versuche der Besatzer, den Widerstand in Dschenin auszulöschen, werden nicht erfolgreich sein, so wie ihre Vorgänger im Jahr 2002 gescheitert sind. Es kann sein, dass Gebäude einstürzen, Autos zu Trümmern werden und zahllose Menschen verhaftet, verwundet oder sogar getötet werden. Diese Aktionen werden jedoch nur dazu dienen, eine neue Generation heranzuziehen, die die Fackel des Widerstands weiter tragen wird, die von ihren Vorgängern weitergegeben wurde, so wie wir es heute tun und wie es unsere Kinder in Zukunft tun werden. Es ist ein unermüdliches Streben, angetrieben von dem Bestreben, unser Land zurückzuerobern und die Würde eines jeden Menschen wiederherzustellen.“
Bei dem militärischen Überfall auf Jenin gab es laut Presseberichten neun Tote und zwanzig Verletzte.
Wo bleibt der Aufschrei des „wertebasierten“ Westens?
Wir erklären uns solidarisch mit dem Kampf des palästinensischen Volkes für Freiheit und fordern das Ende der militärischen Besetzung des Westjordanlandes.
S.N.