Air Defender 23 – Protest gegen Kriegsvorbereitungen der NATO in Augsburg

Sonntag, den 18. Juni, 11:55 h: Mahnwache gegen das NATO-Luftwaffenmanöver Air Defender 23, das nur weniger als 30 km, am Luftwaffenstützpunkt Lagerlechfeld, einen seiner Dreh- und Angelpunkte hat. Gestaltet war die Kundgebung als „Mahnwache für den Frieden“ – daher der gewählte, symbolische Beginn um 5 Minuten vor 12.

Veranstalter war die Münchner Bürgerinitiative für Frieden und Abrüstung (BIFA) mit Unterstützung der Augsburger Friedensinitiative (AFI). Im Aufruf der BIFA hieß es:

Ab dem 12. Juni 2023 wird über Deutschland die größte aller NATO-Luftübungen veranstaltet, die je abgehalten worden ist. 25 Nationen beteiligen sich daran, auch nicht NATO-Mitglieder, 250 Flugzeuge, davon 100 allein aus den USA, 10.000 Soldaten kommen dabei zum Einsatz. Die Übung wird bis zum 23. Juni 2023 dauern. Von Augsburg/Lechfeld starten die Maschinen und befliegen den südlichen Luftraum bis nach Tschechien und Rumänien. Im Norden und Nordosten Deutschlands wird auch über Nord- und Ostsee bis ins Baltikum geflogen. Die Lufträume werden unter der Woche jeweils 4h täglich gesperrt für den normalen Flugverkehr. Deutschland dient als Knotenpunkt und hat sich vor einigen Jahren um diese Rolle beworben. Die deutsche Luftwaffe plant seit 2018 diese Übung und informiert stolz auf ihrer Webseite dazu. Die Friedensmahnwache der BIFA am 18.06.2023 möchte die Menschen darüber aufklären, dass diese Nato-Übung keine unmittelbare Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine ist. Die Übung ist von langer Hand vorbereitet worden und dient vorwiegend Kriegseinsätzen, die nicht von Land aus geführt werden können. Zu denken ist hierbei an eine kriegerische Auseinandersetzung im Indopazifik gegen China zur Verteidigung der von einigen westlichen Staaten ausgerufenen „regelbasierten internationalen Ordnung“…

Eine sehr detaillierte Darstellung der Kriegsvorbereitungen der NATO und damit auch der Bundesrepublik wurde von der Rednerin der BIFA gegeben, in der sie auch auf die Frage der „Unabhängigkeit“ Taiwans einging. Allerdings interessierten sich bei sengender Mittagshitze und nicht weitreichendem Lautsprecher fast nur die Kundgebungsteilnehmer – und das waren ca. 30 Personen meist älterer Semester – für den Vortrag.

Insgesamt, das muss ich sagen, war die Beteiligung an der Kundgebung schwach, Das lag wohl an der geringen Mobilisierung;Iich selbst erfuhr davon erst kurz davor per e-Mail. Auch Parteien und Organisationen, die meiner Meinung nach den Veranstaltern nahe stehen – SDAJ usw., waren nicht da. Ein paar Leute erschienen mit Fahnen der DFG-VK. Trotzdem war es natürlich gut und richtig, die Mahnwache in Augsburg durchzuführen und zu zeigen, dass die Friedensbewegung nicht tot ist.

Es gilt, gemeinsam den Kriegsvorbereitungen der NATO und des deutschen Imperialismus entgegenzutreten.

Stop war now!

S.N.