Es hat einige Zeit gedauert, aber endlich haben sich einige Einzelgewerkschaften entschieden bundesweit Proteste durchzuführen. Zuvor gab es bei einigen Gewerkschaften auf Versammlungen Beschlüsse seitens aktiver Gewerkschafter*innen über die Teilnahme an sozialen Protesten. So soll es an 20 Orten unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise“ zu Demonstrationen und Kundgebungen kommen. Mit dabei sind auch Verbände und Organisationen wie der Paritätische Wohlfahrtsverband, der BUND und ATTAC. So zum Beispiel in NRW, dort rufen ver.di, IG BAU und NGG zu einer Demonstration und Kundgebung auf, diese soll am 22.10.22 in Düsseldorf um 12.00 Uhr vor dem DGB-Haus beginnen und vor dem Landtag mit einer Kundgebung enden. Die IG Metall, die IG BCE und der DGB NRW sind leider nicht mit dabei, und wollen wohl andere Schwerpunkte setzen. Anscheinend ist dort noch die Linie einer sozialpartnerschaftlichen Politik stärker. Obwohl die Arbeiter*innen auch aus diesen Industriebereichen durchaus auch empört über die Auswirkungen der Krise sind, muss man auch in diesen Gewerkschaften die Diskussion führen und eine Teilnahme einfordern. Die Auswirkungen der Krise verschärfen nicht nur die Widersprüche zwischen Arbeit und Kapital und vertiefen den Klassenkampf, sondern auch der Gegensatz zwischen aktiven Gewerkschafter*innen der Basis und der Gewerkschaftsbürokratie nehmen mehr zu. Die Kolleg*innen, die von Ihren Gewerkschaften eine konfliktorientierte und kämpferische Linie erwarten, vermehren sich.
Diese Proteste, die jetzt geplant sind, müssen mit voller Kraft unterstützt werden, das ist die erste Runde der Arbeiter*innen im Boxkampf gegen Regierung und Kapital. Man braucht einen langen Atem. Doch wenn der schlafende Riese erst einmal erwacht ist, wird sich keine Kraft entgegen stellen können.
CK /Arbeit-Zukunft