Protest gegen den Massenmord von Hiroshima, Protest gegen Kriegshetze von NATO und BRD!

Am 6. August 2022 jährte sich der Atombomben-Abwurf des US-Imperialismus auf Hiroshima zum 77. Mal. Deshalb regte sich an diesem Tag der Protest, zu schwach, aber gerade deshalb wichtig.

Und wieder ist heute, angesichts des Krieges in der Ukraine, wo die Nato den Angriff Russlands provozierte und das Land in diesen Krieg trieb, die Gefahr eines Weltkieges, vor allem eines Atomkrieges so groß wie nie. 

Magdeburg:

Protest am Tor des Rathauses Magdeburg

Etwa 30 Friedensaktivisten kamen am 6. August in Magdeburg zu einer Kundgebung im Gedenken an den barbarischen Atomwaffeneinsatz 1945 in Japan. Die Medien verschwiegen diese Kundgebung nach dem Motto von Tucholsky „Was wirklich wichtig ist, steht nicht in der Zeitung“. Es gab etliche Gespräche, Flugblätter wurden verteilt und über Mikrophon wurden die Magdeburger auf das Thema der immer akuteren Kriegsvorbereitung und Kriegshetze angesprochen.

Die neue Magdeburger Bürgermeisterin Simone Borris (offiziell Parteilos, aber u. a. von der neoliberalen FDP unterstützt!), kam in schnellen Schritten zwar vorbei, zeigte aber keinerlei ernstes Interesse. Alles in allen war die Resonanz bei den Bürgern zu gering, so als ob es sie nichts angeht.

Genossen und Freunde von Arbeit Zukunft verbreiteten einen Flyer:

August 1945: Atombomben auf Japan! Die Bundesregierung hat kein Interesse an einem Atomwaffenverbot! Die Bundeswehr trainiert für möglichen Atomkrieg.

BR Deutschland muss dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten!

140.000 Tote forderte bis Ende 1945 allein Hiroshima, von Spätfolgen betroffen waren dort rund 350.000. Diese Zahlen betreffen nur Hiroshima und nicht Nagasaki.

Weshalb diese Massentötung, dieses Leid für Jahrzehnte?

Ausschließlich politische Gründe, die nichts mit Japan zu tun hatten, führten zu diesem Kriegsverbrechen. William Leahy, Flottenadmiral der United States Navy, urteilte so:

Die Japaner waren schon geschlagen und bereit, sich zu ergeben. Der Einsatz dieser barbarischen Waffe gegen Hiroshima und Nagasaki half unseren Kriegsanstrengungen in keiner Weise.

Durch ihre Erstverwendung haben wir uns den moralischen Standard von Barbaren des finsteren Mittelalters zu Eigen gemacht.“

Ein geheimes Planungspapier des US-Militärs von 1956 enthüllt Hunderte Atombombenziele in der DDR: in Ostberlin 68, Leipzig 37, Jena 11. Von der DDR wäre nichts weiter übriggeblieben als eine atomar verseuchte Wüste: Eisleben, Hettstedt, Bad Salzungen, Magdeburg, Bautzen, Cottbus, Borna, Berlin, Rostock, Dresden… In der Logik von US-Militärstrategen waren das alles lohnende Atombomben-Ziele.

Und heute: Es ist das schlimmste denkbare Szenario: ein atomarer Konflikt mitten in Europa. Genau für diesen Alptraum üben deutsche Kampfflieger gemeinsam mit Alliierten der NATO!

Wir protestieren dagegen, dass gegen alle völkerrechtlichen Normen weltweit 12.700 Atomwaffen stationiert sind, von denen etwa 1.800 in ständiger Alarmbereitschaft gehalten werden und der Menschheit innerhalb weniger Minuten ein Ende bereiten können.

Wir protestieren gegen das 100-Mrd.- Aufrüstungspaket und den Kauf neuer Atombomber vom Typ F35. Sie sollen die bisher für die nukleare Teilhabe zur Verfügung stehenden Tornados in Büchel ablösen. Damit werden die Weichen gestellt für eine jahrzehntelange Fortsetzung der nuklearen Teilhabe.

(Vgl. Dazu auch: DOKUMENTARFILM: Zwei Tage im August [6.8. +9.8. 1945] – 1./2 https://www.youtube.com/watch?v=OXTRVPf-iX8 )

Stuttgart:

Auch in Stuttgart nahm Arbeit Zukunft an einer gemeinsamen Kundgebung der Friedensbewegung anlässlich des 77. Jahrestages des Atombombeneinsatzes durch den US-Imperialismus gegen die Städte Hiroshima und Nagasaki teil. Der Friedenstreff Bad Cannstatt hatte aufgerufen. Ca. 50 Aktivistinen und Aktivisten verschiedener politischer Richtungen führten auf dem Rothebühlplatz eine gemeinsame Kundgebung durch.

Stuttgart: Das Lindwurm-Transpi für das Atomwaffenverbot

Aufsehen erregte wie schon oft der „Lindwurm“, ein riesiges blaues Transparent, das von 13 Aktiven getragen wird. Es fordert die Bundesregierung(en) auf, endlich den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichen.

Besonderes Gewicht hat in Stuttgart, dass die Stadt mit dem EUCOM und dem AFRICOM 2 aktuell militärisch voll aktive US-Kommandozentralen beherbergt. Darauf machten etliche Rednerinnen und Redener die Passanten aufmerksam, Speziell vom US-EUCOM (United States European Comand) in Stuttgart-Vaihingen aus werden die in ganz Europa an ca. 500 Standorten stationierten US-Truppen mit über 110.000 Soldat/innen befehligt. Auch Aktionen im Ukraine-Krieg werden von Stuttgart aus koordiniert und kommandiert! Ukrainische Offiziere sind vor Ort!

Das EUCO-Einsatzgebiet schließt Russland sowie Teile des Nahen Ostens ein. In Stuttgart liegt die gesamte Befehlsgewalt über die in Europa gegen Russland gerichteten US-Atomwaffen. Der Oberkommandierende des US-EUCOM ist jeweils zugleich Oberbefehlshaber sämtlicher NATO-Streitkräfte in ganz Europa.

Stuttgart beherbergt obendrein das US-AFRICOM, die logistische Zentrale für die US-Geheimdienst- und Spezialeinsätze in Afrika und bis in den Nahen und Mittleren Osten hinein, insbesondere für ihren verdeckten Drohnen-Krieg.

Was auf der Aktion zu Recht stark betont wurde: Damit ist Stuttgart – neben Ramstein – ein Atomwaffenziel allerersten Ranges! 500 000 Bürgerinnen und Bürger sind direkt bedroht! Die Forderung aller in Stuttgart müsste klar sein: Schließung des EUCOM und des AFRICOM – sofort!

Die Rednerinnen und Redner protestierten laut auch dagegen, dass die Bundeswehr mit neuen „Tarnkappen“-Bombern des US-Typs F35 aufgerüstet wird, mit denen Bundeswehr-Piloten auf US-Befehl im so genannten Ernstfall US-Bomben in die Ziele im Osten tragen müssen, was bschönigend als Nukleare Teilhabe bezeichnet wird.

Fazit:

Der damalige US-EUCOM-Kommandeur und NATO Oberbefehlshaber General Wolters (gerade erst im Juli 2022 pensioniert; Nachfolger Gen. Christopher G. Cavoli) antwortete auf die Frage der republikanischen US.-Senatorin Debra Fischer: „Wie stehen Sie zur sogenannten Politik ‚kein Ersteinsatz von Atomwaffen‘?“, lächelnd: „Frau Senatorin, ich bin ein Befürworter des flexiblen Ersteinsatzes von Atomwaffen.“ („I’m a fan of flexible (nuclear) first use“) (siehe https://www.youtube.com/watch?v=KUMqQFZNvcY). Solche Generäle kommandieren die Nato-Truppen vor unserer Haustür!

Die Bedrohung mit neuen Atomwaffen-Verbrechen ist real, der Protest noch viel zu schwach. Tragen wir ihn hinein in Betriebe Gewerkschaften, Stadtviertel, Vereine….

UN-Atomwaffenverbot – Beitritt JETZT! Aktion 2021 in Stuttgart