In der türkischen Provinz Gaziantep kämpfen Beschäftigte in der Industriezone Başpınar, in mehr als 20 Fabriken gegen Hungerlöhne und für mehr Rechte im Betrieb. Die Fabrikbesitzer versuchen, den Widerstand zu beenden, indem sie den Arbeitern mit Entlassung drohen. Die Arbeitgeber haben mit Unterstützung des Staates ein Verbot der Proteste gefordert. Daraufhin verhängte die Bezirksregierung in Gaziantep in einer Mitternachtsentscheidung ein 15-tägiges Protestverbot.
Die kämpferische Textilgewerkschaft BİRTEK-SEN ist in diesen und vergangenen Kämpfen stets auf der Seite der Beschäftigten und ihrer Forderungen gewesen. So erklärte die Leitung von BİRTEK-SEN, dass sie dieses Verbot nicht anerkenne. Der Vorsitzende der Gewerkschaft, Mehmet Türkmen, erklärte, das Verbot sei auf Antrag und Anweisung der Konzernchefs verhängt worden, und fügte hinzu: „Gestern nach Mitternacht wurden die Streikzelte der Arbeiter gestürmt, abgebaut und die Arbeiter gewaltsam vertrieben. Heute Morgen wurden die streikenden und widerständigen Arbeiter in den Fabriken inhaftiert. Hunderte und Tausende von Arbeitern wurden daran gehindert, hierher zu kommen, und es wurden Barrikaden vor den Fabriken errichtet“.
Die Beschäftigten der Fabriken wollten heute eine Presseerklärung abgeben, um dem Verbotsbeschluss der Bezirksregierung ihre Ablehnung zu erklären und ihre Forderungen nach menschenwürdigen Löhnen erneut zum Ausdruck zu bringen. Allerdings wurde diese Veranstaltung von der Polizei gewaltsam verhindert, indem sie Barrikaden errichtete und die Arbeiter angriff. Ebenso wurde der Vorsitzende von BİRTEK-SEN, Mehmet Türkmen, von der Polizei festgenommen.
Als Föderation Demokratischer Arbeitervereine erklären wir, dass wir den gerechten Kampf der Arbeiter unterstützen. Die staatlichen Behörden handeln nach den Wünschen der Konzerne und hindern die Arbeiter daran, sich an ihrem Kampf für ein menschenwürdiges Leben zu beteiligen und ihre Rechte einzufordern. Wir verurteilen die Gewalt gegen die Beschäftigten und die unrechtmäßige Verhaftung des Gewerkschaftsvorsitzenden Mehmet Türkmen. Das Streikrecht darf niemals angegriffen werden. Die staatliche Unterstützung für dieses Vorgehen muss sofort enden und Mehmet Türkmen muss freigelassen werden!
Föderation demokratischer Arbeitervereine
Demokratik İşçi Dernekleri Federasyonu