Ein voller Saal am Mittwoch, den 18. Dezember 2024, im Gewerkschaftshaus beim Treffen „Hier geboren, von anderswo gekommen, gleiche Rechte für alle“.
Es kamen sehr viele Arbeiterinnen und Arbeiter ohne Papiere (sans-papiers), die sehr mobilisiert und kämpferisch waren. Diese Kundgebung war eine Fortsetzung der Demonstration vom 14. Dezember, zu der alle Organisationen zusammenkamen, die anlässlich des Internationalen Tages der Migranten dazu aufgerufen hatten.
Vertreter von „sans-sapiers“-Kollektiven, des Kollektivs der jungen unbegleiteten minderjährigen Ausländer (die Jugendlichen vom Belleville-Park), der Organisation Femmes égalité, der „femmes en lutte du 93“ (Departement von Paris – d. Übers.), von Studenten ohne Papiere, die Vertreterin der Zimmermädchen von Campanile, die mit der CGT streiken, ein Vertreter der UL CGT von Bobigny, die streikenden Arbeiter ohne Papiere von Chronopost, die von Solidaires unterstützt werden … , sprachen nacheinander im ersten Teil dieser erfolgreichen Versammlung.
Es waren kämpferische Beiträge, die zur Einheit rund um die Forderungen nach Legalisierung, Zugang zu Rechten, Verurteilung der Polizeirepression und Rassismus usw. aufriefen. Die älteren Teilnehmer erinnerten an die großen Streiks von 2008-2009 und riefen dazu auf, sich in den Gewerkschaften zu organisieren, um den Kampf heute fortzusetzen. Der Slogan „Sie leben hier, sie arbeiten hier, sie bleiben hier, Legalisierung der Arbeiterinnen und Arbeiter ohne Papiere“ wurde oft skandiert. Die Jugendlichen forderten die Unterstützung aller für ihren Kampf, der durch die Besetzung des Théâtre de la Gaieté fortgesetzt wird; die Frauen erinnerten daran, dass sehr viele Arbeiterinnen ohne Papiere die schlecht bezahlten, nicht anerkannten, aber für große Teile der Gesellschaft lebenswichtigen Arbeitsplätze wie die Pflege von Menschen besetzen und dass sie die Hälfte der Migranten ausmachen, die versuchen, die immer unpassierbarer werdenden Grenzen zu überwinden. Alle verurteilten das weitere Einwanderungsgesetz, das Rétailleau 1) vorbereitet, das alle Ausländer kriminalisiert, ihnen das Leben schwer macht und die Tür zu Legalisierungen und zur Verlängerung von Aufenthaltstiteln verschließt, indem es die Schalter der Präfekturen zu macht. Dieser Teil wurde mit dem lauten Singen der Internationale beendet, die daran erinnerte, dass diese Arbeiterinnen und Arbeiter Teil der Arbeiterklasse in einem imperialistischen Land sind, das zwar demokratische Rechte propagiert, diese aber nicht denjenigen zuerkennt, die zur Wirtschaft des Landes beitragen.
Im zweiten Teil kamen Vertreterinnen der Liga für Menschenrechte, von Desinfox migration (zu den falschen Thesen über die Einwanderung), von Cimade (zu den sich mehrenden Abschiebungen) und von Anafe (zu den Abschiebezentren und der europäischen Politik gegen Einwanderer) zu Wort. Die Vertreterin der Arbeiterkommissionen Kataloniens (CC OO) brachte die internationale Dimension dieses Kampfes ein. Alle diese konkreten, argumentativen Beiträge wurden vom Publikum bis zum Ende mit Aufmerksamkeit verfolgt.
Alle Vertreterinnen und Vertreter der Organisationen kamen auf die Bühne, um das Treffen abzuschließen, das angesichts der Atmosphäre des Kampfes für Würde und gleiche Rechte und der Solidarität, die in diesem Saal herrschte, noch lange hätte weitergehen können. Eine Abschlusserklärung wurde von mehreren Stimmen verlesen, in der unter anderem die Notwendigkeit betont wurde, diese einmütige Arbeit fortzusetzen.
Von der Homepage der PCOF 18.12.2024 https://www.pcof.net
Anmerkung:
1) Bruno Rétailleau: Innenminister seit 21. Sept. 2024