Streikende nehmen erhobenen Hauptes die Arbeit wieder auf!
Die Beschäftigten von Dumarey, die seit dem 7. November gegen Umstrukturierungspläne und Stellenabbau streikten, stimmten am Dienstag, den 19. November, mehrheitlich für ein Ende des Streiks.
In ihrem Flugblatt zur Mobilisierung der Bevölkerung sagten sie: „Wir werden unsere Arbeit verlieren und zu den Millionen von Arbeitnehmern gehören, die arbeitslos geworden sind. Dann wollen wir in Würde gehen.“ Und genau das taten sie.
Trotz Einschüchterungen und Manövern des Managements (Drohung, Konkurs anzumelden) blieben die Beschäftigten standhaft. Der Chef bemerkte dies und die ganze Solidarität, die sich von außerhalb der Firma einstellte. Die Grillparty für Solidarität war ein großer Erfolg, die Solidaritätskasse begann sich zu füllen, die Arbeiter hielten mit ihrem Gewerkschaftsbund zusammen. Der Kampf hatte einen regionalen Widerhall. Studenten der Kunsthochschule unterstützten und gestalteten ein künstlerisches Plakat. Der Chef hatte begriffen, dass es nicht aufhören würde, wenn er nicht nachgibt. Er kehrte am Montagabend aus Belgien zurück, um neu zu verhandeln.
Der ursprüngliche Vorschlag des Sozialplans einer außerordentlichen Prämie zwischen 2.500 und 25.000 € je nach Betriebszugehörigkeit, wurde erhöht: zwischen 20.650 und 50.650 € mit der Klausel, dass sie unbefristet gilt. Das bedeutet, dass alle Arbeiter, die im Rahmen des aktuellen Plans oder eines zukünftigen Plans entlassen werden, garantiert diese Summe erhalten werden. Die Rückstellung von 60 Mio. € für alle Maßnahmen des Sozialplans (Umschulung, Betreuung usw.) wurde ebenfalls erhöht: auf 75 Mio. €.
Alle Beschäftigten, ob streikend oder nicht, erhalten eine Prämie von 1500 €, davon 1000 € bereits Ende November.
Das Motto „Nichts geht raus, nichts geht rein in das Unternehmen“ hat sich ausgezahlt. Die Entschlossenheit und die große Solidarität rund um diesen Kampf ebenfalls.
Der Chef musste die letzten Teile an ZF liefern, und sie blieben während des gesamten Streiks in der Fabrik stecken. Er musste umdenken und bei den Forderungen nachgeben. Die Beschäftigten entschieden, dass es wichtig war, bis zur Wiederaufnahme des Betriebs zusammenzubleiben und mit erhobenem Haupte alle zusammen zurück in die Fabrik zu gehen.
Korrespondenz Straßburg
Anmerkung:
Dumarey Powerglide ist ein Straßburger Autoteilehersteller mit fast 600 Beschäftigten. Im Sommer hatte der deutsche Technologiekonzern ZF einen Großauftrag gekündigt.
Im Anhang ein Schreiben, das die Genossen des Regionalkomitees „Annie Giraud“ an die Streikenden und den Gewerkschaftsverband gesendet haben:
Liebe Freunde und Genossen,
wir beglückwünschen Euch zu Eurem Kampf und Eurem Mut und zum Erfolg Eures Kampfes.
Ihr habt gerade einen schwierigen Kampf zur Verteidigung Eurer aktuellen und künftigen Bedingungen geführt. Nachdem Euer Chef und die Aktionäre von Dumarey Euch jahrelang ausgebeutet haben, wollten sie Euch so billig wie möglich „rausschmeißen“. Aber sie stießen auf eure Entschlossenheit und euren Stolz als Arbeiterinnen und Arbeiter. Ihr habt mehr als eine Woche standgehalten und die Fabrik blockiert. Eure Entschlossenheit, die kollektive Führung eures Streiks, die Blockade der Erzeugnisse und eine enorme Solidarität von außerhalb haben bewirkt, dass Euer Chef mehr „herausrückte“ als er am Anfang wollte.
Was Ihr bekommen habt, bekamt Ihr dank eures Kampfs. Die Führung eures Streiks und der erzielte Erfolg öffnen anderen Arbeitern den Weg, die mit Entlassungsplänen konfrontiert sind.
Wir überreichen Euch beiliegend einen Scheck über 330,- € zur Unterstützung Eurer Streikkasse. Wir hatten nicht die Gelegenheit, dies vor Ende Eures Streiks zu tun. Unsere Genossen haben den Betrag im Namen der Klassensolidarität gesammelt. Wir haben über Euren Kampf in jedem Stadium in unserer Zeitung LA FORGE und auf unserer Homepage www.pcof.net informiert. Unsere gewerkschaftlich organisierten Genossen haben gleichfalls ihre eigene Gewerkschaft mobilisiert, Euch zu unterstützen, durch ihre Anwesenheit bei Euren Aktionen und durch das Geld, das Euch schon überbracht worden ist.
Wir übergeben Euch auch die Zeichnung, die einer unserer Genossen gemacht hat, der aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnte.
Euer Streik war ein Sieg auf dem langen Weg des Klassenkampfes, um mit einem kapitalistisch-imperialistischen System zu brechen, welches das Leben und die Gesundheit der Arbeiter und Arbeiterinnen kaputt macht.
Viel Glück für Eure Zukunft.
Seid gewiss, dass wir wieder da sein werden, wenn es die Situation erfordert.
Brüderliche Klassengrüße
Genossen der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs
Regionalkomitee Annie Giraud (Ost)
Strasbourg, den 20. Nov. 2024
(übersetzt von der Homepage der PCOF www.pcof.net)
Die Beschäftigten von Dumarey, die seit dem 7. November gegen Umstrukturierungspläne und Stellenabbau streikten, stimmten am Dienstag, den 19. November, mehrheitlich für ein Ende des Streiks.
In ihrem Flugblatt zur Mobilisierung der Bevölkerung sagten sie: „Wir werden unsere Arbeit verlieren und zu den Millionen von Arbeitnehmern gehören, die arbeitslos geworden sind. Dann wollen wir in Würde gehen.“ Und genau das taten sie.
Trotz Einschüchterungen und Manövern des Managements (Drohung, Konkurs anzumelden) blieben die Beschäftigten standhaft. Der Chef bemerkte dies und die ganze Solidarität, die sich von außerhalb der Firma einstellte. Die Grillparty für Solidarität war ein großer Erfolg, die Solidaritätskasse begann sich zu füllen, die Arbeiter hielten mit ihrem Gewerkschaftsbund zusammen. Der Kampf hatte einen regionalen Widerhall. Studenten der Kunsthochschule unterstützten und gestalteten ein künstlerisches Plakat. Der Chef hatte begriffen, dass es nicht aufhören würde, wenn er nicht nachgibt. Er kehrte am Montagabend aus Belgien zurück, um neu zu verhandeln.
Der ursprüngliche Vorschlag des Sozialplans einer außerordentlichen Prämie zwischen 2.500 und 25.000 € je nach Betriebszugehörigkeit, wurde erhöht: zwischen 20.650 und 50.650 € mit der Klausel, dass sie unbefristet gilt. Das bedeutet, dass alle Arbeiter, die im Rahmen des aktuellen Plans oder eines zukünftigen Plans entlassen werden, garantiert diese Summe erhalten werden. Die Rückstellung von 60 Mio. € für alle Maßnahmen des Sozialplans (Umschulung, Betreuung usw.) wurde ebenfalls erhöht: auf 75 Mio. €.
Alle Beschäftigten, ob streikend oder nicht, erhalten eine Prämie von 1500 €, davon 1000 € bereits Ende November.
Das Motto „Nichts geht raus, nichts geht rein in das Unternehmen“ hat sich ausgezahlt. Die Entschlossenheit und die große Solidarität rund um diesen Kampf ebenfalls.
Der Chef musste die letzten Teile an ZF liefern, und sie blieben während des gesamten Streiks in der Fabrik stecken. Er musste umdenken und bei den Forderungen nachgeben. Die Beschäftigten entschieden, dass es wichtig war, bis zur Wiederaufnahme des Betriebs zusammenzubleiben und mit erhobenem Haupte alle zusammen zurück in die Fabrik zu gehen.
Korrespondenz Straßburg
Anmerkung:
Dumarey Powerglide ist ein Straßburger Autoteilehersteller mit fast 600 Beschäftigten. Im Sommer hatte der deutsche Technologiekonzern ZF einen Großauftrag gekündigt.
Im Anhang ein Schreiben, das die Genossen des Regionalkomitees „Annie Giraud“ an die Streikenden und den Gewerkschaftsverband gesendet haben:
Liebe Freunde und Genossen,
wir beglückwünschen Euch zu Eurem Kampf und Eurem Mut und zum Erfolg Eures Kampfes.
Ihr habt gerade einen schwierigen Kampf zur Verteidigung Eurer aktuellen und künftigen Bedingungen geführt. Nachdem Euer Chef und die Aktionäre von Dumarey Euch jahrelang ausgebeutet haben, wollten sie Euch so billig wie möglich „rausschmeißen“. Aber sie stießen auf eure Entschlossenheit und euren Stolz als Arbeiterinnen und Arbeiter. Ihr habt mehr als eine Woche standgehalten und die Fabrik blockiert. Eure Entschlossenheit, die kollektive Führung eures Streiks, die Blockade der Erzeugnisse und eine enorme Solidarität von außerhalb haben bewirkt, dass Euer Chef mehr „herausrückte“ als er am Anfang wollte.
Was Ihr bekommen habt, bekamt Ihr dank eures Kampfs. Die Führung eures Streiks und der erzielte Erfolg öffnen anderen Arbeitern den Weg, die mit Entlassungsplänen konfrontiert sind.
Wir überreichen Euch beiliegend einen Scheck über 330,- € zur Unterstützung Eurer Streikkasse. Wir hatten nicht die Gelegenheit, dies vor Ende Eures Streiks zu tun. Unsere Genossen haben den Betrag im Namen der Klassensolidarität gesammelt. Wir haben über Euren Kampf in jedem Stadium in unserer Zeitung LA FORGE und auf unserer Homepage www.pcof.net informiert. Unsere gewerkschaftlich organisierten Genossen haben gleichfalls ihre eigene Gewerkschaft mobilisiert, Euch zu unterstützen, durch ihre Anwesenheit bei Euren Aktionen und durch das Geld, das Euch schon überbracht worden ist.
Wir übergeben Euch auch die Zeichnung, die einer unserer Genossen gemacht hat, der aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnte.
Euer Streik war ein Sieg auf dem langen Weg des Klassenkampfes, um mit einem kapitalistisch-imperialistischen System zu brechen, welches das Leben und die Gesundheit der Arbeiter und Arbeiterinnen kaputt macht.
Viel Glück für Eure Zukunft.
Seid gewiss, dass wir wieder da sein werden, wenn es die Situation erfordert.
Brüderliche Klassengrüße
Genossen der Kommunistischen Arbeiterpartei Frankreichs
Regionalkomitee Annie Giraud (Ost)
Strasbourg, den 20. Nov. 2024
(übersetzt von der Homepage der PCOF www.pcof.net)