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Mit rund 80-90.000 Teilnehmern ist die Weltklimakonferenz in Baku ein Mammutevent. Die Kosten allein für das Treffen sind enorm. Doch es ist mehr eine Propaganda-Show als ein ernst zu nehmender Klimagipfel.
Die Tatsachen sind klar:
Die Zahl der durch die Klimaerwärmung verursachten Umweltkatastrophen nimmt rasant zu. In diesem Jahr wurde das beim Pariser Klimaabkommen 2015 vertraglich vereinbarte Ziel der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zum ersten Mal übertroffen. Dürren, Überschwemmungen, Stürme mit zigtausenden Todesopfern und Schäden in Höhe von mehreren hundert Milliarden Dollar haben allein in diesem Jahr klar gezeigt, was die Ausbeutung der Erde durch den Kapitalismus für Konsequenzen hat.
Laut einem Bericht des UNO-Umweltprogramms UNEP wird die Erderwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts um 2,6 bis 3,1 Grad ansteigen. Damit wären große Teile der Erde für Menschen unbewohnbar. Die Treibhausgasemissionen erreichten 2023 einen neuen Höchststand von 57,1 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent. Um die 1,5-Grad-Grenze zu erreichen, müssten die Emissionen bis 2035 jährlich um 7,5 Prozent gesenkt werden. Aber selbst die vollmundig versprochenen Reduktionsziele reichen nicht aus, um das zu schaffen.
Rolle rückwärts – Deutschland Bremser
Stattdessen machen die herrschenden Klassen weltweit eine Rolle rückwärts. Mehr Kriege und Aufrüstung bedeuten massive Zerstörung der Umwelt, enorm wachsenden Energie- und Ressourcenverbrauch und die damit einhergehende Verschmutzung und Erderwärmung. Klimaziele wurden in Deutschland von der Fortschrittskoalition geschleift, um die marode Wirtschaft zu stützen. Regenerative Energien wie Photovoltaik, Windkraft werden mit bürokratischen Regeln erstickt. Bei der Entwicklung von E-Autos hat die deutsche Automobilindustrie auf teure Luxuskarossen gesetzt, die sehr viel Profit bringen, dafür aber den Massenmarkt mit günstigen Modellen fast völlig ignoriert. Nun steckt sie in einer tiefen Krise, weil billigere Konkurrenten diesen Markt erobern. Massenentlassungen stehen an, die Arbeiterklasse soll zahlen. Und natürlich soll die Regierung wieder mehr Verbrenner ermöglichen und massiv mit Milliardenspritzen unterstützen. Profit geht vor Umwelt!
Auch in Baku übernimmt die deutsche Bundesregierung nicht etwa eine Führungsrolle, sondern betätigt sich als Bremser. Sie blockiert eine Abschlusserklärung und macht dazu viel Lärm, die Ziele seien nicht weit genug. Doch was ist ihr nicht weit genug? Vor allem will die Bundesregierung nicht sagen, wie viel Geld sie für die hochfliegenden Pläne auf den Tisch legen will. Sie will sich auf nichts festlegen. Dafür fordert sie vehement, dass andere wie China oder Saudi-Arabien zahlen sollen. Und die weigern sich. Es geht also nicht um die Umwelt und das Klima, sondern ums Geld! Darum wird in den Hinterzimmern gefeilscht.
Riesige Schäden – riesiger Finanzbedarf
Um alleine die Schäden in den abhängigen Staaten zu beseitigen wird der Finanzbedarf auf 1 bis 1,3 Billionen Dollar jährlich geschätzt. Doch bisher waren nur 100 Milliarden jährlich versprochen, die noch dazu nie in dieser Höhe ankamen. Bei der COP 29 in Baku haben die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder diese Forderung bereits auf 500 Milliarden Dollar reduziert. Aber auch die stehen in den Sternen. Wo schon die zugesagten 100 Milliarden nie völlig ankamen, wird es bei den Beschlüssen von Baku ähnlich gehen. Propaganda-Versprechen platzen in der Realität wie Seifenblasen.
Dabei geht es bei dieser Summe nur um die Schäden, nicht um die Beseitigung der Ursachen!!! Wenn man alles zusammenrechnet, so kommt uns der Kapitalismus, egal ob von westlicher Prägung oder chinesischer bzw. russischer oder sonstiger Prägung teuer zu stehen.
Ergebnis: Viel Versprechungen – nichts Konkretes
Nach angeblich „zähem Ringen“ hat man sich am Ende auf ein Feigenblatt geeinigt. Die Industriestaaten sollen statt 100 künftig 300 Milliarden jährlich US-Dollar liefern. Ob sie das tun, bleibt ihnen überlassen. Denn es wurden keine konkreten Verpflichtungen festgelegt. Und wann die 300 Milliarden erreicht werden, ist ebenfalls offen. Bis 2030 sollen das 500 Milliarden und bis 2035 1,3 Billionen Dollar. Da es auch hier keine konkreten Verpflichtungen sondern nur unverbindliche Absichtserklärungen gibt, wird das Geschacher die nächsten Jahrzehnte weitergehen. Zudem soll ein großer Teil der „Hilfen“ als Kredite gegeben werden, was die Abhängigkeit vieler Länder verstärken wird. Insgesamt zeigt das Ergebnis: Das Kapital und seine Regierungen kennt keine Verantwortung, sondern nur Profit! Es wird also weiter Umwelt und Klima schädigen und so für immer größere Katastrophen mit zigtausenden Opfern und hunderten Millionen Betroffenen sorgen. Eine Beseitigung des Kapitalismus ist die billigste Lösung, würde der Umwelt rasch helfen und zigtausende Menschenleben retten.